Wahlkampf läuft
Immer mehr Infektionen, aber Trump „nicht besorgt“
Trotz der steigenden Coronavirus-Fälle in den USA will US-Präsident Donald Trump seine Wahlkampf-Tournee nicht unterbrechen. „Wir haben gigantische Kundgebungen und es geht uns sehr gut, und wir haben fantastische Arbeit bezüglich dieser Angelegenheit geleistet“, sagte Trump in Florida. Am Samstag war allerdings auch bekannt geworden, dass ein Teilnehmer einer konservativen Konferenz, an der Ende Februar auch Trump und Vizepräsident Mike Pence teilgenommen hatten, positiv auf das Virus getestet worden ist. Bis Samstagnachmittag gab es rund 350 bestätigte Corona-Fälle und 17 Tote in den USA.
Die infizierte Person habe während der Conservative Political Action Conference (CPAC) im vergangenen Monat jedoch mit den beiden Staatsmännern „nicht interagiert“, teilt der Veranstalter mit. Zudem habe die Person nicht an den Veranstaltungen in der Haupthalle der Konferenz teilgenommen. Unterdessen wurde auch in der US-Hauptstadt Washington der erste Infektionsfall nachgewiesen. Einzelheit zur betroffenen Person wurden nicht genannt. Im Bundesstaat Washington an der Pazifik-Küste sind bereits mehr als 100 Fälle bekannt.
Trump „überhaupt nicht besorgt“
Obwohl das Coronavirus mit dem neuen Fall näher an das Weiße Haus herangerückt ist, gab sich Trump zuversichtlich. „Ich bin überhaupt nicht besorgt“, betonte Trump mit Blick auf die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie und schüttelt auch weiterhin unbeirrt die Hände seiner Unterstützer.
Viel Kritik am Umgang mit Ausbreitung
Der Umgang des US-Präsidenten und mit der Coronavirus-Krise und seine widersprüchlichen Ratschläge an die US-Bürger sind in den USA vielfach auf Kritik gestoßen. Bei einer Pressekonferenz am Freitag hatte Trump fälschlicherweise erklärt, alle US-Bürger könnten sich jederzeit auf das neuartige Virus testen lassen. Den Gouverneur des am schwersten betroffenen Bundesstaats Washington nannte er eine „Schlange“. Zudem bekannte Trump, dass es ihn überrascht habe, dass es auch immer wieder Todesfälle durch die Grippe gibt.
Nicht nur Trump will seine Wahlkampf-Kundgebungen trotz der Coronavirus-Krise nicht abbrechen. Auch die Bewerber für die demokratische Präsidentschaftskandidatur, Bernie Sanders und Joe Biden, haben bisher auf Absagen großer Reden vor ihren Anhängern verzichtet.
New York verhängt Notstand
Im US-Bundesstaat New York gilt wegen des neuen Coronavirus nun der Notstand. Derzeit gebe es dort 76 bestätigte Fälle, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag in der Hauptstadt Albany. In dem Staat leben knapp 20 Millionen Menschen, davon rund 8,5 Millionen in der Metropole New York City. Bisher wurden in dem Bundesstaat noch keine durch das Virus verursachten Todesfälle bestätigt.
In den Vereinigten Staaten ist ein Notstand in erster Linie ein wichtiger bürokratischer Akt, weil Zuständigkeiten von der Bundesebene an regionale und lokale Behörden verlagert werden. Auch in den Bundesstaaten Kalifornien, Maine und Washington an der Westküste der USA wurde bereits der Notstand verhängt.
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