Die Umsetzung der Fieber-Kontrollen an der Grenze zu Italien, die ab kommender Woche punktuell durchgeführt werden sollen, sorgen im Vorfeld für hitzige Beratungen in Kärnten und in Tirol. Während der Start am Montag in Österreichs südlichstem Bundesland wackelt, teilte das Land Tirol am Sonntagabend mit, dass ab Dienstagvormittag zwei mobile Teams im Grenzbereich Brenner sowie an den Grenzübergängen Sillian und Reschenpass Gesundheitschecks vornehmen werden.
„Die Reisetätigkeiten aus den betroffenen norditalienischen Krisengebieten sollen insgesamt überdacht und bestmöglich vermieden werden. Die Gesundheitschecks in den Grenzbereichen vom Brenner, Reschenpass und Sillian betreffen sowohl den Straßenverkehr auf Autobahn und Landesstraßen als auch den Zugverkehr“, erklärt Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) diese Vorsorgemaßnahme zum Gesundheitsschutz.
Temperaturmessungen und Standardfragen
Im Zuge der Gesundheitschecks werden punktuell und stichprobenartig Temperaturmessungen durchgeführt. Zudem werden auch ausgearbeitete Standardfragen gestellt, etwa dazu, ob die Reise aus einem Risikogebiet angetreten wurde und ob die kontrollierten Personen grippeähnliche Symptome aufweisen.
„Unser Ziel bleibt, das Coronavirus so lange und gut wie möglich einzudämmen, um weitere Erkrankungen zu verhindern und dadurch Zeit zu gewinnen, bis es eine erfolgreiche Therapie gegen das Virus gibt", so Platter. Eine Arbeitsgruppe im Land Tirol sei gerade dabei, diesen punktuellen Gesundheitscheck für die konkrete Umsetzung vorzubereiten.
Kärnten: Umsetzung der Fieber-Kontrollen zu Italien noch unklar
Kärntens SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner bezeichnete die Vorgaben des Bundes auch zur Finanzierung der Gesundheitschecks an den Grenzen als „bedauerlicherweise sehr vage“. Von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) forderte sie „bundeseinheitliche Lösungen“ für die Kontrollen und zusätzliche Ressourcen zu deren Finanzierung. Zudem habe sich die Lage in Italien mit der Ausdehnung des Sperrgebietes geändert, es komme ohnehin zu erheblichen Reiseeinschränkungen. Daher seien die Verordnungen auch nicht mit Montag umsetzbar.
Tenor im Kärntner Koordinationsgremium sei dennoch: Von Kärntner Seite solle alles dafür getan werden, die Maßnahmen gemeinsam mit den Bund entsprechend umzusetzen. Wie die stichprobenartigen Kontrollen und Untersuchungen durchgeführt werden, sei aber noch Gegenstand der Beratungen. Am Montag soll die nächste Sitzung des Gremiums stattfinden.
Wien: Verordnung in Kraft, Umsetzung nicht unbedingt am Montag
Die Verordnung sei wie geplant in Kraft, sagte demgegenüber der Sprecher des Bundes-Einsatzstabes, Detlef Polay, zur APA. Die Tests werden von Vertretern der Gesundheitsbehörden durchgeführt, die Polizei soll diese unterstützen. Möglich sei aber, dass die punktuellen Grenzkontrollen nicht sofort am Montag aufgenommen werden.
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