Das deutsche Exportverbot für Schutzausrüstung bereitet einem Händler für Sanitätsprodukte aus Bruck im Pinzgau Angst. Der Unternehmer steht kurz vor dem Ruin.
„Die Situation ist dramatisch“, schildert Bernhard Schobersteiner (46) aus Bruck an der Glocknerstraße. Der 46-Jährige handelt seit acht Jahren mit Sanitäts- und Hygieneprodukten. Doch durch das deutsche Exportverbot für Mundmasken, Handschuhe und Schutzanzüge ist die Existenz seines Unternehmens gefährdet. Das Nachbarland hat am Mittwoch erklärt, die Ausfuhr von Schutzausrüstung vorübergehend zu stoppen.
Unternehmer ist besorgt, Kunden nicht mehr versorgen zu können
„In zwei bis drei Wochen können wir zusperren“, erklärt Schobersteiner. Die Nachfrage nach Hygieneprodukten durch die aktuelle Corona-Welle sei weiterhin ungebrochen groß. Er ist laut eigener Aussage auf das Angebot aus dem Ausland angewiesen. In Österreich gebe es keine Großproduzenten von Schutzausrüstung. Die Regale des Unternehmers dünnen darum immer weiter aus. „Wir haben nur mehr vereinzelt Schutzmasken“, sagt der Pinzgauer. „Wenn die Lage anhält, sind wir bald handlungsunfähig und können den Bedarf nicht mehr decken.“
Mundschutz ist seit Wochen gefragt. Das Land stellte bereits am Mittwoch Spitälern und niedergelassenen Ärzten rund 105.000 Masken zur Verfügung. Die Masken sind jedoch bereits 14 Jahre alt. Das stößt Schobersteiner sauer auf. „Ein Feuerwehrmann rückt auch nicht mit 14 Jahre alten Atemschutzmasken zu einem Einsatz aus“, vergleicht er. Die bereits dramatische Situation drohe sich weiter zuzuspitzen. Die Politik sei jedoch überhaupt nicht auf Corona vorbereitet gewesen, findet der Händler: „sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus medizinischer Sicht.“
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