Leibesvisitationen

Masken-Diebstähle im Spital: Wien greift durch

Wien
09.03.2020 15:00

Der Corona-Wahn(sinn) treibt seltsame Blüten. In den Spitälern werden offenbar reihenweise Schutzmasken und Desinfektionsmittel gestohlen. Die Stadt greift hart durch. Sogar Leibesvisitationen von Mitarbeitern vor Verlassen der Klinik soll es bereits geben.

Um bis zu 200 Euro werden Masken im Internet verkauft. Da ist die Versuchung groß. Bei den genauen Diebstahlszahlen hält sich der Spitälerverbund (KAV) bedeckt. Doch eine Dienstanweisung zum Umgang mit „Personal Protective Equipment“ (Masken, Desinfektionsmittel) schreibt vor:

  • Die Stationen werden nur noch mit den Minimalmengen ausgestattet, das Material ist ausschließlich „nach dokumentierter Aufforderung an namhaft gemachtes Personal“ auszugeben.
  • Masken & Co. müssen (von der Oberschwester) versperrt und gesichert aufbewahrt werden - ähnlich wie Morphin-Präparate.
  • Jeder Diebstahl wird angezeigt und hat dienstrechtliche Konsequenzen.
(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

Mitarbeiter im Otto-Wagner-Spital mussten sich laut einem Arzt Leibesvisitationen unterziehen. Einzelfälle? Laut KAV ist das keine offizielle Anordnung.

(Bild: Alex Schönherr)

Erschreckend auch: Es wird ernsthaft diskutiert, Neugeborene ihren Müttern wegzunehmen und zwei Wochen zu isolieren, wenn diese mit Corona-Infizierten Kontakt hatten.

Stadt Wien bündelt ihre Kräfte
Im Kampf gegen das Coronavirus bündelt die Stadt Wien ihre Kräfte. Die Bezirksgesundheitsämter sollen sich vermehrt um Anfragen kümmern und mit Informationen bereit stehen. Um Ressourcen dafür zu schaffen, werden Vorsorgeimpfungen in das Impfzentrum in TownTown im 3. Bezirk verlegt. Durch die Reduktion der Gesundenuntersuchungen sollen weitere Kräfte frei werden. Für Mitarbeiter gibt es Urlaubssperren.

(Bild: stock.adobe.com)

Weit über 100 Infizierte in Österreich
In Österreich sind bis Montag um acht Uhr 112 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut Gesundheitsministerium wurden bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 4734 Tests durchgeführt. Aufgeschlüsselt nach Bundesländern gibt es in Niederösterreich bisher 36 Erkrankte, in Wien 33, in der Steiermark zehn, in Tirol und Oberösterreich je neun, in Salzburg acht, im Burgenland vier und in Vorarlberg zwei. In Kärnten gibt es bisher einen Corona-Patienten.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung/krone.at

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