Zahl der Toten steigt

Corona: Italiens Regierung schließt alle Skiorte

Ausland
09.03.2020 19:38

Die italienische Regierung schließt im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus alle Skiorte. Auf Anweisung des Zivilschutzes seien alle Skiorte des Landes ab Dienstag geschlossen, kündigte der Minister für regionale Angelegenheiten, Francesco Boccia, am Montagabend an.

Schon zuvor hatte Südtirol die Wintersaison für beendet erklärt. Die Gastbetriebe und Seilbahnbetreiber verpflichteten sich zu einem vorzeitigen Ende der Saison, teilte der Hoteliers- und Gastwirteverband mit. Die Unternehmen würden bis mindestens 3. April schließen. „Unseren Betrieben empfehlen wir, sich zu bemühen, den Gästen im Rahmen der Möglichkeiten Ausweichtermine anzubieten und bei Stornierungen möglichst kulant entgegen zu kommen“, hieß es in der Mitteilung. Die Skilifte waren in der Lombardei bereits gesperrt.

Der Kronplatz zählt zu den bekanntesten Skigebieten in Südtirol. (Bild: AFP)
Der Kronplatz zählt zu den bekanntesten Skigebieten in Südtirol.

Schulen in Italien wohl bis 3. April zu
Wegen der rapiden Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie in Italien überlegt die italienische Regierung derzeit auch, Schulen und Universitäten bis zum 3. April geschlossen zu halten. Bisher galt die vergangene Woche beschlossene Frist lediglich bis zum 15. März.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus will Italien die Schulen und Universitäten des Landes bis mindestens 3. April geschlossen halten. (Bild: AFP)
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus will Italien die Schulen und Universitäten des Landes bis mindestens 3. April geschlossen halten.

Italien bereitet sich auf totalen Sport-Stopp vor
Das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) will zudem sämtliche Sportveranstaltungen im Land bis zum 3. April aussetzen. Präsident Giovanni Malago sei damit beauftragt worden, die Regierung darüber zu informieren, teilte das CONI nach einer Sitzung mit Sportverbänden am Montag mit. Die Regierung solle dazu ein entsprechendes Dekret erlassen. 

Eine Frau mit Schutzmaske vor dem Justizpalast in Mailand (Bild: AFP)
Eine Frau mit Schutzmaske vor dem Justizpalast in Mailand

Italiens „Patient 1“ aus der Intensivstation entlassen
Der „Patient 1“, der erste am Coronavirus infizierte Italiener, wurde unterdessen nach 18 Tagen aus der Intensivstation des Krankenhauses der lombardischen Stadt Pavia entlassen und atmet selbstständig, teilten die Ärzte am Montagabend mit. Der 38-jährige Manager des Konzerns Unilever hatte sich wahrscheinlich im Krankenhaus der lombardischen Stadt Codogno angesteckt. Sein Zustand war von den Ärzten als kritisch bezeichnet worden. Er war mit seiner im achten Monat schwangeren Frau ins Spital eingeliefert worden, die inzwischen genesen ist.

(Bild: NIAID-RML, stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Wer das Virus eingeschleppt hat, ist weiter unklar
Auch ein Freund, mit dem der nur mit dem Vorname Mattia bekannte „Patient 1“ Fußball spielte, mehrere Stammgäste eines Lokals, das der Familie des Freundes gehört, sowie Ärzte und Patienten des Krankenhauses von Codogno hatten sich bei ihm angesteckt. Wer das Virus eingeschleppt hat, ist weiter unklar. Die ganze Gemeinde Codogno musste wie andere neun Kommunen der lombardischen Provinz Lodi unter strenge Quarantäne gestellt werden, die erst am Sonntag aufgehoben wurde. Stattdessen wurde die gesamte Lombardei zur Sperrzone erklärt.

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