Die Uni Innsbruck macht aufgrund der Coronavirus-Situation vorerst die Schotten für Lehrveranstaltungen dicht. Ab Dienstag würden keinerlei Lehrveranstaltungen mehr in den Universitätsräumlichkeiten stattfinden, sondern soweit möglich mittels digitaler Mittel durchgeführt werden, hieß es in einem internen Mail-Verkehr.
In Tirol wurden am Montagabend zwei weitere Coronavirus-Fälle bestätigt. Eine 21-jährige spanische Studentin wurde in Innsbruck positiv getestet. Ebenfalls ein positives Ergebnis wies ein Mann auf, der an einer Erasmus-Studenten-Feier in der Landeshauptstadt teilgenommen hatte. Beide Patienten wiesen - wie alle bisherigen Coronavirus-Fälle in Tirol - lediglich milde Symptome auf.
Studentin aus Norwegen unter Quarantäne
Die Frau wurde abgesondert und unter Quarantäne gestellt, die weiteren behördlichen Erhebungen sind im Gange. Die Erasmus-Feier fand am 2. März, in der „Claudiana“ in der Innsbrucker Altstadt statt. Auch jene Norwegerin, deren Coronavirus-Erkrankung am Freitag bekannt wurde, nahm an der Feier teil.
„Personen, die das Erasmus-Fest besucht haben, wurden vonseiten der Universität umgehend bereits am Wochenende informiert, dass eine am Coronavirus erkrankte Person am Fest teilnahm. Sie sind angehalten, in den kommenden 14 Tagen - beginnend mit dem Tag der Feier - auf ihren Gesundheitszustand zu achten“, erklärte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.
Infizierte nahm an Lehrveranstaltungen teil
Die am Coronavirus erkrankte Studentin aus Norwegen besuchte laut Land in der vergangenen Woche auch Lehrveranstaltungen an der Universität Innsbruck. Daher würden ab sofort alle Lehrveranstaltungen an der Universität von Präsenzlehre auf Fernlehre umgestellt, hieß es. Dies sei von der Universitätsleitung in Abstimmung mit den zuständigen Tiroler Landesbehörden und den anderen Tiroler Hochschulen sowie in Rücksprache mit dem Bundesministerium beschlossen worden.
„Es soll jedenfalls sichergestellt werden, dass trotz dieser Maßnahme der Lehrbetrieb soweit wie möglich weitergeführt wird. Studierenden wird daraus auf alle Fälle keinerlei Nachteil für ihren Studienverlauf entstehen“, erklärte Rektor Tilmann Märk in dem Schreiben. Diese Maßnahme solle die Verbreitung des Virus eindämmen, weshalb „gebeten wird, dass Studierende die Universitätsräumlichkeiten nur noch im konkreten Anlassfall aufsuchen“, hieß es.
Universitätsmitarbeiter können laut Uni - „unter Berücksichtigung der bisher kommunizierten Handlungsempfehlungen“ - wie gewohnt an ihren Arbeitsplatz kommen. „Diese Maßnahme gilt bis auf Weiteres, wir werden die Situation aber weiterhin täglich evaluieren und Sie entsprechend informieren“, so Märk an die Studierenden.
15 Tiroler steckten sich bei Barkeeper an
Nachdem am Samstagabend bekannt wurde, dass ein norwegischer Barkeeper im Tiroler Bezirk Landeck positiv auf eine Coronavirus-Erkrankung getestet wurde, wurden am Montag insgesamt 18 weitere Personen in Tirol positiv getestet - 15 davon hatten sich bei ihm angesteckt. Die betreffende Bar wird nun vorsorglich geschlossen. Weitere Abklärungen laufen auf Hochtouren.
Österreichweit 142 Patienten bestätigt
Österreichweit wurden am Montagnachmittag insgesamt 142 Patienten bestätigt. Auch in Vorarlberg wurde ein weiterer Coronavirus-Fall bestätigt, damit sind dort derzeit drei Menschen an dem Virus erkrankt. 36 Betroffene gibt es laut aktuellem Stand vom Abend in Niederösterreich - es verzeichnet derzeit die meisten Fälle -, dahinter folgt die Bundeshauptstadt Wien mit 35 Fällen. In der Steiermark wurden insgesamt 17 Personen positiv getestet, in Oberösterreich elf, zehn Fälle gibt es aktuell in Salzburg - hier wurden kürzlich zwei weitere Infizierte gemeldet -, vier im Burgenland sowie einen in Kärnten.
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