Exakt 361 Kritiker haben sich mit Einwendungen gegen die geplante Gigafactory des Elektroauto-Pioniers Tesla im deutschen Brandenburg gemeldet. Das teilte eine Sprecherin des dortigen Umweltministeriums am Montag in Potsdam mit. Dabei gehe es vor allem um die Themen Wasser, Wald, Verkehr und Naturschutz.
Tesla will ab nächstem Jahr in Grünheide nahe Berlin rund 500.000 Elektrofahrzeuge im Jahr bauen. Dem Umweltministerium nach kommen die Einwendungen gegen den Bau der Fabrik zu fast zwei Dritteln aus der rund 8000-Einwohner-Gemeinde und Umgebung. Sie sollen am 18. März öffentlich erörtert werden, ehe sie danach noch einmal von der zuständigen Genehmigungsbehörde geprüft werden. Die endgültigen Genehmigungen sollen im Sommer vorliegen.
Erste Kontakte vor fast zwei Jahren
Die ersten Kontakte zwischen der Brandenburger Landesregierung und dem US-Elektroautobauer Tesla zu einer möglichen Fabrik hatte es bereits im Juli 2018 gegeben, wie das Brandenburger Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Im Oktober 2018 folgte demnach ein erstes Treffen.
Tesla-Chef Elon Musk hatte damals Pläne für eine mögliche „Gigafactory“ in Europa angekündigt und dafür Deutschland genannt. Danach bewarben sich zahlreiche Regionen um eine Ansiedlung. Im November 2019 hatte Musk bekannt gegeben, dass er seine „Gigafactory Berlin“ in Grünheide in Brandenburg bauen will.
Steuervorzüge und schnelle Bearbeitung
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) warb im August 2019 in einem Schreiben für den Standort Brandenburg. Im europäischen Maßstab zähle Brandenburg zu den Gebieten mit den interessantesten Förderbedingungen, zudem gebe es günstige steuerliche Bedingungen, schrieb er nach Angaben von „Welt am Sonntag“ und „Bild“. Er sichere für alle erforderlichen Fragen zum Genehmigungsrecht eine umgehende und schnelle Bearbeitung zu.
Mit dem Schreiben hatte Brandenburg damals nicht offiziell geworben, weil Musk die Pläne noch nicht veröffentlicht hatte und die Landtagswahl im September bevorstand.
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