Opfer-Bilanz bei 11
Erneut Tote bei Gefängnis-Revolten in Italien
Die Revolten, die in rund 30 italienischen Gefängnissen seit Sonntag ausgebrochen sind, haben sich am Dienstag fortgesetzt und weitere Todesopfer gefordert. In einer Strafanstalt in der Nähe von Rom wurde bei heftigen Protesten unter anderem die Krankenabteilung geplündert. Häftlinge nahmen anschließend Medikamente ein, drei von ihnen starben daraufhin vermutlich in Folge einer Überdosis. Die Opfer-Bilanz steht mittlerweile schon bei elf toten Häftlingen.
Bei heftigen Protesten in der Strafanstalt in Rieti plünderten einige Sträflinge die Krankenabteilung des Gefängnisses und nahmen Medikamente, vermutlich Methadon, ein. Drei Personen starben an einer Überdosis, fünf weitere landeten im Spital, berichteten italienische Medien.
Grund für die Proteste sind auch strengere Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus. So wurden Besuche von Verwandten ausgesetzt. Die Insassen beklagten außerdem schlechte hygienische Zustände in den stark übervölkerten Strafanstalten.
50 Häftlinge während Revolte ausgebrochen
In Modena waren am Dienstag laut Medienangaben sieben Häftlinge gestorben, mehrere wurden schwer verletzt, sagte am Montag Francesco Basentini von der Gefängnisverwaltung im TV. Laut Medien flüchteten 50 Gefangene aus der Strafanstalt der süditalienischen Stadt Foggia, circa 30 wurden wieder festgenommen.
Premier Giuseppe Conte verurteilte die Revolten in den Strafanstalten des Landes. Die Regierung werde sich um höchste Sicherheitsmaßnahmen in den italienischen Strafanstalten bemühen. Revolten, Insassenflucht und Verwüstungen seien jedoch nicht tolerierbar, sagte Conte.
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