Große Verunsicherung herrscht wegen des Corona-Virus in der steirischen Kulturszene. Unzählige Veranstaltungen wurden bereits abgesagt, große Häuser wie Oper oder Schauspielhaus werden ihren Betrieb vorerst komplett einstellen. Museen sollen zwar offen bleiben, aber auch hier werden Eröffnungen und Führungen abgesagt.
Alles abgesagt! Bis Ende März haben Oper, Schauspielhaus, Next Liberty sowie die Grazer Spielstätten (Orpheum, Dom im Berg, Kasematten) sämtliche Veranstaltungen auf allen ihren Bühnen gestrichen. „Den Wert von bereits gekauften Tickets für Veranstaltungen zwischen 10. März und Anfang April 2020 erhalten Käufer*innen über jene Vorverkaufsstelle, über die das Ticket gekauft wurde, in voller Höhe rückerstattet. Über eine Verlängerung der derzeit getroffenen Maßnahmen wird abhängig von weiteren Beschlüssen der Regierung und Empfehlungen des Gesundheitsministeriums entschieden werden“, verkünden die Intendanten der Häuser in einer Aussendung.
Konzerte abgesagt oder verschoben
Dem Beispiel sind mittlerweile zahlreiche andere gefolgt: Im Musikverein wurden sämtliche März-Termine auf die nächste Saison verschoben - darunter etwa der Liederabend von Mauro Peter (17. 3.), die Programmpräsentation am 25. März, das Festkonzert am 27. 3. sowie das Orchesterkonzert am 30. Und 31. März. Auch die Konzerte im Grazer ppc wurden bis auf weiteres gestrichen.
Abgesagt wurden auch sämtliche Lesungen und Veranstaltungen in der Steiermärkischen Landesbibliothek - unter anderem die Eröffnung des neuen Kinder- und Jugendbereichs, sowie sämtliche Veranstaltungen an der Grazer Kunstuniversität.
Auch Diagonale ist wohl betroffen
Noch keine endgültige Entscheidung gibt es bei der Diagonale - das Österreichische Filmfestival sollte ja von 24. bis 29. März in Graz stattfinden. Ersten Informationen zufolge sieht es nach einer vollständigen Absage aus.
Museen bleiben vorerst geöffnet
Vorerst geöffnet bleiben sollen die steirischen Museen. Eröffnungen und andere Großveranstaltungen wurde jedoch abgesagt - so etwa sie Vernissage von Bill Fontana am Donnerstag im Grazer Kunsthaus und die Eröffnung der Schau „Stadt sucht Berg“ am Mittwoch im GrazMuseum. Teilweise wurden auch Führungen gestrichen, das Universalmuseum Joanneum will darauf achten, dass nie mehr als 100 Menschen in den jeweiligen Häusern sind.
Und auch zahlreiche Galerien haben Ausstellungseröffnungen abgesagt - etwa die Galerie Sigmund Freud und die PLÜ23.
Kleine Veranstalter versuchen Normalzustand
Über große Verunsicherung beim Publikum klagen auch jene Veranstalter, die ihre Tore nicht schließen müssen, weil der Publikumsraum weniger als 100 Menschen fasst: So bleibt der Spielbetrieb etwa im Grazer Theatercafe, im Theater im Keller, im Theater in Oberzeiring oder im Theater Lechthaler-Belic vorerst ganz normal aufrecht. Ob dann auch tatsächlich jemand kommt, wird man sehen - zahlreiche Veranstalter erzählen jedenfalls schon, dass viele Karten retourniert werden.
Finanzielle Auswirkungen noch nicht absehbar
Was diese Absagen für die Veranstalter und auch für Künstler finanziell bedeuten ist noch nicht absehbar. Denn noch ist die Frage offen, ob es für derartige Absagen eine Entschädigung geben wird.
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