380-kV-Gegner:

„Die Freileitung ist ein Umweltverbrechen“

Salzburg
11.03.2020 10:10
Der Betreiber der geplanten 380-kV-Freileitung durch Salzburg, Austrian Power Grid (APG), wird nicht müde zu betonen, dass die Energiewende nur mit diesem Projekt realisierbar ist. Wind- und Sonnenstrom müssen transportiert werden, wenn er produziert wird. Die Gegner sehen es anders, sprechen von Klimaschuld.

Hans Kutil, Freileitungsgegner der ersten Stunde, hat in mühevoller Kleinarbeit ausgerechnet, wie stark der Bau der 380-kV-Freileitung die Umwelt belastet. „Die angeblich wohltuenden Wirkungen der Leitung gegen die Klimakatastrophe ist eine glatte Lüge“, so Kutil. Er rechnet vor: Die Produktion von 20.000 Tonnen Stahl für die Masten und 40.000 Tonnen Zement für die Betonfundamente setzen 80.000 Tonnen Kohlendioxid frei. Außerdem sei der Energieverbrauch bei der Stahlherstellung hoch: 112.000 Megawattstunden – der Jahresstromverbrauch von 40.000 Haushalten. Kutil: „Das ist etwa der Jahres-Stromverbrauch von den Gemeinden Hallein, Eugendorf, Bischofshofen und Bruck zusammen.“

Die Umweltbilanz wird durch die Rodungen noch einmal verschlechtert. Die im UVP-Verfahren genehmigten knapp 200 Hektar Wald binden an die 2500 Tonnen Kohlendioxid. Nimmt man laut EuGH-Urteil 800 Hektar Wald sind es mehr als 10.000 Tonnen. Das entspricht dem Ausstoß von 27.000 Pkw. „Die Fällungen für die Leitung sind ein Umweltverbrechen“, so Kutil.

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