Absage von Großveranstaltungen, geschlossene Unis (und vielleicht auch bald Schulen), Vermeidung zwischenmenschlichen Kontakts - die Regierung hat am Dienstag teils drastische Maßnahmen präsentiert, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die auch Medizinerin ist, zeigte sich im „Krone“-Gespräch mit Moderatorin Damita Pressl „froh darüber, dass meine Vorschläge nun umgesetzt werden“. Die SPÖ-Chefin hatte bereits vor einigen Tagen die Absage von großen Events sowie weitere Maßnahmen gefordert. Sie betont, dass besonders die ältere Bevölkerung und Menschen, die zu Risikogruppen gehören, geschützt werden müssen.
Auch als Chefin der größten Oppositionspartei hat Pamela Rendi-Wagner am Krisenmanagement der türkis-grünen Regierung nicht viel auszusetzen. Besonders Gesundheitsminister Rudolf Anschober bezeichnete sie als „ambitioniert und bemüht“. Es sei aktuell keine Zeit für politisches Hickhack: „Es geht darum, zusammenzuarbeiten, Vorschläge zu machen und dem Virus einen Schritt voraus zu sein.“ Man müsse die aktuelle Entwicklung ernst nehmen und entsprechend handeln: „Dieser Zeitgewinn ist auch für die Spitäler extrem wichtig.“
Dass Großveranstaltungen im Kultur- und Sportbereich nun abgesagt werden, sieht Rendi-Wagner positiv: „Dort kann das Virus sehr leicht zirkulieren.“ Ob die Schließung von Schulen notwendig sein wird, sei nicht so leicht abzuschätzen: „Kinder sind eine eigene Gruppe. Sie können das Virus in sich tragen, keine Symptome zeigen, aber es trotzdem weitergeben. Wenn die Kinder bei Schulschließungen zu Hause bleiben, bleiben sie aber in vielen Fällen wieder bei den Großeltern - und die gehören ja nun einmal zur Risikogruppe.“ Sinnvoller sei es, Stichproben unter Schülern zu nehmen und so Kinder auszumachen, die das Virus in sich tragen.
„Super-Stresstest für unser Gesundheitssystem“
Rendi-Wagner warnt zudem vor übertriebener Panik: „Das richtet mehr Schaden an als das Virus.“ Diese Situation sei ein „Super-Stresstest für unser Gesundheitssystem, alle Ärzte, Therapeuten usw.“, dennoch könne man „China nicht mit Europa vergleichen“. Jeder Einzelne könne helfen, eine Übertragung zu verhindern, indem man Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen einhalte.
Panik richtet mehr Schaden an als das Virus.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
Was den wirtschaftlichen Schaden angeht, so will die Parteichefin noch eine endgültige Einschätzung abgeben: „Hier ist noch nicht absehbar, was vor uns liegt. Klar ist aber, dass man auch die kleinen Unternehmen nicht alleine lassen darf.“
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