168 neue Todesopfer
Coronavirus: Tödlichster Tag in Italien bisher
Trotz rigoroser Quarantänemaßnahmen im ganzen Land ist die Zahl der Todesopfer in Italien erneut drastisch in die Höhe gestiegen. 631 Todesopfer betrug am Dienstag in Italien die aktuelle Corona-Bilanz, das sind 168 Tote mehr als noch am Vortag, teilten die regionalen Behörden in Mailand mit. Damit wurde die bisher höchste Zahl an Todesfällen an einem Tag registriert.
Die Zahl der Infizierten kletterte am Dienstag auf 8514, am Vortag waren es noch 7985. 1004 Patienten sind inzwischen genesen. Nachdem am Dienstag 168 Coronavirus-Tote - so viel wie noch nie an einem Tag - vermeldet wurden, muss sich die Regierung in Rom nun die Frage stellen, welche Maßnahmen noch gesetzt werden müssen, damit das Virus eingedämmt wird.
Folgt jetzt Schließung aller Lokale und Läden?
So spricht sich Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie mittlerweile für die Schließung aller Geschäfte und Lokale aus. „Das ist kein einfacher Beschluss, wir müssen ihn aber ergreifen, damit wir neu starten können und zwar stärker als früher“ schrieb der friaulische Regionalpräsident, Massimiliano Fedriga, auf Facebook.
Seit Dienstag sind alle italienischen Skianlagen geschlossen. Die Wintersaison ist zu Ende. Viele Touristen kehrten nach Hause zurück. „Wir schließen einige Wochen vor Ende der Wintersaison“, erklärte Manuel Piller Hoffer, Bürgermeister der Dolomiten-Ortschaft Plodn/Sappada, einer deutschen Sprachinsel in der Provinz Udine.
Das an Frankreich grenzende Aostatal, das ebenfalls seine renommierten Skipisten schließen musste, rief die Touristen zur Rückkehr in die Heimat auf. „Unsere Region verfügt über ein einziges Krankenhaus, das einen hohen Anstieg an Infektionen nur schwer verkraften könnte. Unser Gesundheitssystem steht bereits unter Druck“, sagte der Gesundheitsbeauftragte des Aostatals, Mauro Baccega.
Papst-Generalaudienz erstmals nur online
Die wöchentliche Generalaudienz mit Papst Franziskus am Mittwochvormittag wird nicht auf den Petersplatz übertragen, sondern ist nur online mitzuverfolgen. Wie der Vatikan am Dienstagabend laut Kathpress mitteilte, wird die Ansprache des Papstes nur über das Onlineportal „Vatican News“ und kirchliche TV-Sender zu sehen sein.
Eine Übertragung auf die Großbildschirme vor dem Petersdom wie noch am vergangenen Sonntag beim Angelus-Gebet seien wegen der jüngsten Einschränkungen der italienischen Regierung nicht mehr möglich. Die Regierung in Rom hat jegliche Menschenansammlungen in ganz Italien verboten, um die zuletzt drastisch gestiegene Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Gefängnisrevolten forden Todesopfer
Die wegen des neuartigen Coronavirus verhängten Restriktionen sorgen indessen auch in Italiens Haftanstalten für Spannungen und sogar gewaltsamen Gefängnisaufständen. Um Häftlinge vor Infektionen zu schützen, haben die Behörden Besuche im Gefängnis verboten und Freigänge eingeschränkt. Diese Maßnahmen stoßen auf vehementen Widerstand. In mindestens zehn Gefängnissen in Italien - unter anderem in Bergamo, Neapel, Salerno und Bari - rebellierten seit Sonntag Gefangene, mehrere Insassen kamen seither ums Leben.
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