Liverpool-Coach Jürgen Klopp hat Zweifel daran geäußert, ob Geisterspiele im Kampf gegen das neuartige Coronavirus das geeignete Mittel sind. „Das Problem bei Fußball-Spielen ist: Wenn du nicht im Stadion bist, guckst du sie in geschlossenen Räumen, vielleicht mit mehreren. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was in diesem Fall besser ist“, sage der Deutsche am Dienstag.
In den kommenden Wochen finden mehrere Fußball-Spiele in der deutschen Bundesliga und der Champions League ohne Zuschauer statt. Liverpool soll sein Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid am Mittwoch vor Publikum austragen. Sollte es in den kommenden Wochen doch zu einem Ausschluss der Zuschauer kommen, hätte Klopp allerdings Verständnis. „Was immer entschieden wird, wir werden das respektieren, weil wir alle Familien, Eltern, Kinder, Freunde haben und wollen, dass es denen gut geht“, sagte er. „Ich glaube, einige Dinge sind wichtiger als Fußball, und ich glaube, das wird uns in diesem Moment gerade bewusst. Alles, was wir jetzt brauchen, ist Zeit, um eine Lösung dafür zu finden.“ Vor dem Spiel gegen Atletico rief der FC Liverpool Stadionbesucher auf seiner Website zu „gutem Hygiene-Verhalten“ auf. In Anfield soll es Hand-Desinfektionsmittel und antibakterielle Seife geben, dazu werden Plakate mit medizinischen Anweisungen aufgehängt.
Klopps Trainerkollege Pep Guardiola vom englischen Meister Manchester City spricht sich mit Blick auf die Coronavirus-Krise dafür aus, Spiele zu verschieben anstatt vor leeren Rängen zu spielen. „Der Grund, warum wir unseren Job machen, sind die Leute“, sagte Guardiola am Dienstag. „Wenn die UEFA sagt, wir müssen ohne Zuschauer spielen, machen wir das. Aber wenn das für lange Zeit so gehen soll, hat das keinen Sinn.“ Das nachgeholte Premier-League-Spiel zwischen ManCity und Arsenal im Etihad-Stadion sollte am Mittwoch vor Publikum stattfinden. In anderen europäischen Ligen sowie in der Champions League und der Europa League wurden die Zuschauer allerdings schon von einigen Spielen ausgeschlossen. Guardiola erwartet ein solches Szenario bald auch in England. „In Spanien haben sie jetzt angefangen, hinter verschlossenen Türen zu spielen“, sagte der Starcoach. „In Italien ist es auch passiert. Ich denke, es wird auch hier dazu kommen.“ Bis Dienstag haben die britischen Behörden allerdings keine derartigen Pläne geäußert.
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