Die Zahl der Touristen, die in Thailand ankamen, ging im Februar gegenüber dem Vorjahr um 44,3 Prozent zurück, teilte die thailändische Touristenbehörde (TAT) am Montag mit. Die Anzahl der Besucher aus China, Thailands größter Touristenquelle, fiel dabei um 85,3 Prozent ab. Zurückzuführen ist das vor allem auf das Coronavirus. Die Auswirkungen sind spürbar - in der ganzen Stadt. City4U ist vor Ort.
Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus sorgt für erhebliche Umsatzeinbußen und weniger Reiseverkehr. Schon bei der Ankunft am Flughafen in Bangkok sind die Veränderungen deutlich spürbar. Es befinden sich viel weniger Menschen bei der Gepäckabholung als sonst - und auch die Wartezeiten bei der Einreise sind dementsprechend kurz. Überall stehen Desinfektionsspender, kurz nach Ankunft muss man eine Thermoscan-Area passieren. Das Land hat seine Gesundheitschecks auf den Flughäfen deutlich erhöht.
In der Stadt selbst werden die Ausmaße noch sichtbarer. Wie etwa am Chatuchak-Markt, dem größten Markt Bangkoks. Tummeln sich dort normalerweise mehrere Tausend Besucher, ist es nun verhältnismäßig ruhig. Vom sonst so geschäftigen Treiben, das normalerweise einem Bienenstock gleicht, bekommt man kaum etwas mit.
Direkt in der Nähe des Wochenend-Marktes kann man als Tourist normalerweise jeden Sonntagnachmittag Thaibox-Kämpfe im Channel 7 Studio kostenlos besuchen. Das ist nun anders. Bis auf unbestimmte Zeit finden keine Kämpfe statt. „Bei der Kao San Road ist das Stadion ebenfalls gesperrt“, erzählt ein Tourist. Ansonsten ist in der Party-Meile wenig von der Angst vor Covid-19 spürbar, wie ein Lokalaugenschein zeigt. Auch, wenn einzelne Full-Moon-Partys abgesagt wurden: gefeiert wird trotzdem.
Anders als etwa in Koh Phangan, der für die größte Full-Moon-Party des Landes bekannten Insel. Die Veranstaltung zieht normalerweise Tausende von Touristen an den südlichen Strand des Feriendomizils. „Nun soll die Party erst wieder stattfinden, wenn sich die Situation wieder normalisiert habe“, schreibt die Bangkok Post. Auch zu Songkran, Thailands großem Neujahrsfest Mitte April, mehren sich die Absagen.
Dass die Vorsicht vor dem Virus allgegenwärtig ist, zeigen vor allem die zahlreichen Desinfektionsspender, nicht nur in Hotels, sondern auch in den U-Bahn-Stationen. Zahlreiche Hinweisschilder in der Stadt erinnern an das „dangerous fever“ (deutsch: „Fieber“). Auf den Screens in der Metro werden Warnhinweise gezeigt und in verschiedenen Sprachen wird man daran erinnert, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Reklametafeln weisen auf Covid-19 hin. In der Soi Sukhumvit 4, einer der bekanntesten Rotlicht- und Partygassen der Stadt, muss man sich etwa vor Betreten des Nana Plazas, einer Art Einkaufszentrum mit zahlreichen Gogo-Bars, einer Fiebermessung unterziehen. Viele Menschen gehen nur mit Gesichtsschutz auf der Straße.
Der Einbruch chinesischer Touristen wird einem vor allem in Chinatown vor Augen geführt. Nicht nur, dass man viel weniger Menschen auf den Straßen sieht. Auch zahlreiche Geschäfte sind geschlossen. Ein Touristen-Guide erzählt: „95 Prozent der chinesischen Besucher sind weggefallen. Und diese machen immerhin 60 Prozent der gesamten Touristen aus!“ „Die Auswirkungen von Corona spürt man in Thailand aktuell sehr“, bestätigt auch die Leiterin eines Massagestudios in Rambuttri, einem vor allem bei Backpackern beliebten Viertel in Bangkok.
Das Land hat aktuell 70 Fälle des Virus gemeldet.
März 2020
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