Lange Wartezeiten

Corona-Hotline 1450 immer wieder überlastet

Wien
11.03.2020 15:20

Als eine der ersten Anlaufadressen im Verdachtsfall einer Corona-Infektion wird seitens der Behörden stets die Telefonnummer 1450 genannt. Angesichts der steigenden Ausbreitungsrate und zahlreicher Präventivmaßnahmen kommt es aber offenbar immer wieder zu Überlastungen der Hotline. Wie „Krone“-Leser berichten, gebe es fallweise stundenlang kein Durchkommen. Und sich tatsächlich testen zu lassen, gerät mitunter zu einem Spießrutenlauf …

Ein Leser berichtet von einer regelrechten Odyssee: Der Mann hatte Kontakt zu einer Verwandten, die positiv auf das Virus getestet worden war, und wählte darum die Corona-Hotline 1450. Nach 40 Minuten erst meldete sich eine Mitarbeiterin. Andere Leser berichten gegenüber krone.at von bis zu drei Stunden in der Warteschleife!

Zermürbendes Hin und Her
Was folgte, war ein zermürbendes Hin und Her: Da der Betroffene (noch) keine Symptome zeigte, wurde er zunächst auf den nächsten Tag „vertröstet“ und an das Bezirksamt verwiesen. Der Ärztenotdienst komme nämlich nur in schweren Fällen vorbei, hieß es zudem.

(Bild: ÄRZTEKAMMER WIEN/BERNHARD NOLL)

Arbeitgeber und Kollegen verunsichert
Auch der Arbeitgeber des Betroffenen und seine Kollegen hatten verständlicherweise großes Interesse an einer Abklärung der Lage. Am Tag danach wandte er sich daher - wie geheißen - an das Bezirksamt. Auch hier dauerte es über 30 Minuten, ehe man ihm riet, sich mit seinem Anliegen, sich testen zu lassen, an die Hotline 1450 zu wenden!

Auch von anderen Bürgern wurde Kritik in den sozialen Netzwerken laut:

Regelrechter Spießrutenlauf
Was für den betroffenen Leser schließlich folgte, war eine längerer Spießrutenlauf zwischen Hotline, Amt und Ärztenotdienst. Völlig unklar blieb, wer nun dafür bestellt ist, tatsächlich Infektionstests anzuordnen. Mal erklärt sich das Bezirksamt für unzuständig („Nur die 1450 kann Tests anordnen“), bei der Hotline wiederum hieß es, man sei nur für schwere Fälle zuständig.

Der Ball wurde noch etliche Mal zwischen den Behörden und auch innerhalb des Bezirksamts hin- und hergespielt. Fazit am Ende des Tages: Der Betroffene wurde noch nicht getestet und sucht nun bei privaten Labors und sogar in Deutschland nach einer Chance auf einen Corona-Test.

Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Gesundheits- und Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne)

Ministerium: Keine falschen Schlüsse ziehen
Gegenüber krone.at bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums, dass die Leitungen derzeit immer wieder überlastet seien. Man dürfte daraus aber keine voreiligen Schlüsse ziehen, wurde betont. Dieses „große Interesse“ sei eher der intensiven medialen Berichterstattung geschuldet, die Länder seien drauf und dran, die Kapazitäten aufzustocken. Der Andrang sei kein Beleg für eine Vervielfachung der Corona-Fälle.

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