Mit Spannung erwartet wurde die Einvernahme von Ex-Gemeinderat Christoph Chorherr (Grüne) vor der U-Kommission im Wiener Rathaus. Immerhin gab es bei dem von ihm gegründeten Verein für Schulprojekte in Südafrika einige Unregelmäßigkeiten. Chorherr räumte am Mittwoch immerhin ein: „Ich hätte heute manches anders gemacht.“
Chorherr hatte sich für seine Befragung ausführlich vorbereitet und überraschte mit einer Powerpoint-Präsentation. Der Ex-Mandatar schilderte die Tätigkeiten des von ihm 2004 gegründeten Vereins. Immerhin erhielt die Initiative bis 2016 insgesamt 550.000 Euro an Förderungen von der Stadt.
Die Abrechnung war mitunter mangelhaft: „Wir wollten einen möglichst hohen Anteil des Geldes für die Projekte verwenden, und nicht für die Verwaltung“, lautete Chorherrs Begründung. Heute würde er darauf drängen, dass es ausführlichere Unterlagen gibt. Der Ex-Gemeinderat wies Vorwürfe vehement zurück, dass er im Gegenzug für Spenden an den Verein bei Flächenwidmungen entgegengekommen sei.
Wenig Neues bei Brauner-Befragung
Alt-Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) wurde zu Förderungen an parteinahe Vereine befragt. Mandatare wollten wissen, ob es Doppelgleisigkeiten gegeben haben könnte. „Ich verlasse mich auf die zuständige Finanzabteilung“, so Brauner. Ansonsten brachten ihre Befragungen wenig Neues.
Die Maßnahmen gegen das Coronavirus machten auch vor der U-Kommission nicht halt. Die Sitzordnung wurde lockerer gestaltet, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Desinfektionsmittel und Taschentücher standen bereit. Ein Schild wies darauf hin, dass Personen, die vor Kurzem in einem Risikogebiet waren, nicht an der Sitzung teilnehmen sollen.
Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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