Zwei Entwicklungen – abgesehen von den bevorstehenden Pensionierungen – bringen die Kinderärztestruktur auch in Oberösterreich immer mehr unter Druck. Erstens: Die Medizin wird zunehmend weiblicher, was auch andere Bedürfnisse bei den Arbeitszeiten bedeutet. Weniger offene Stunden, Pflegeurlaube, Karenzzeiten. Zweitens: Die Zufriedenheit der angestellten Ärzte in den Krankenhäusern ist nach den Arbeitszeitverkürzungen höher als früher, die Lust auf einen Kassenvertrag als Alternative dazu nicht mehr so hoch. Manche Kinderfachärzte öffnen zwar eine Wahlarztpraxis, aber mit beschränkten Öffnungszeiten und Zugangshürden für sozial schwächere Menschen.
Verpflichtende Praktika in Ordinationen
Was könnte Abhilfe bringen? „Eine der einfachsten Lösungen, um den Kollegen und Kolleginnen die Kassenstellen schmackhaft zu machen, wäre die tatkräftige Unterstützung der Lehrpraxis in der Ordination“, sagt der Linzer Kinderarzt Peter Kahr als Fachgruppenobmann. Bei den Allgemeinmedizinern gibt es ja bereits ein Modell dafür, untermauert durch verpflichtende Praktika in Ordinationen.
„In Salzburg gab‘s Verhandlungen“
Im Kinderfach fehlt das noch: „In Salzburg gab es bereits konkrete Verhandlungen über eine finanzielle Unterstützung der Kosten in der Kinderarztpraxis (45% Gesundheitskasse, 45% Land und 10% Lehrpraxisinhaber), die in den Umbrüchen mit der Gesundheitskasse zum Stillstand gekommen sind“, weiß Kahr.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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