Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Flächenreinigungsmitteln greift die obersteirische Montanuniversität Leoben zur Selbsthilfe. Dringend notwendige Desinfektionsmittel werden seit Mittwoch von der Universität selbst hergestellt.
Man hat nach einer Sitzung des Krisenmanagementteams beschlossen, sich an die Chemieexperten im Hause zu wenden, um Desinfektionsmittel herzustellen. Diese haben innerhalb weniger Stunden bereits mit der Produktion dieser Mittel begonnen.
Nach Vorgabe der WHO
Produziert und abgefüllt werden die Flächendesinfektionsmittel von einem Team des Lehrstuhls für Allgemeine und Analytische Chemie unter der Leitung von Professor Thomas Prohaska, der sich bei der Rezeptur an eine Vorgabe der WHO hält: „Eine regelmäßige Desinfektion von Kontaktmitteln ist eine wesentliche Maßnahme, die hier bei uns sofort umgesetzt wurde. Wichtig bei der Verwendung von Desinfektionsmitteln ist, auf eine viruzide Wirkung zu achten. Deshalb verwenden wir eine Mischung von Alkoholen und oxidierenden Substanzen. Dabei achten wir darauf, dass die eingesetzten Mittel bei der Anwendung unbedenklich sind“, erläutert Prohaska.
Eigenmischung sollte professionel erstellt werden
Von Eigenmischungen im Haushalt rät der Wissenschafter aber ab, da es sich im Allgemeinen um Chemikalien handle, die geschultes Personal erfordern würden. Außerdem seien „Hausmittel“ auf Alkoholbasis nur bedingt viruzid und machen „die Hände spröde und rissig, wodurch wiederum Keime leichter eindringen können“, erläuterte Prohaska. Anwendungsbereiche sind in erster Linie Handläufe, Türgriffe, Pulte und Besprechungs- und Labortische, aber natürlich auch Computertastaturen.
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