Hektische Telefonate, Dringlichkeitssitzungen und Köpferauchen nicht nur bei Politikern, sondern auch bei wichtigen steirischen Institutionen: Die Corona-Krise versetzt nicht zuletzt Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice in Alarmstimmung.
„Es braucht jetzt ein verstärktes Augenmerk auf die möglichen Kollateralschäden, in vielen Branchen stehen die Unternehmen nämlich plötzlich und gänzlich unverschuldet vor existenziellen Problemen“, warnt Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk. „Wir verhandeln gerade mit der Politik über Kreditgarantien und Überbrückungshilfen, dazu stehen unsere Experten bei allen rechtlichen Fragen Gewehr bei Fuß. Wichtig ist, dass die nun gesetzten Maßnahmen zeitlich überschaubar bleiben.“
Hilferufe aus allen Regionen und Branchen
Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des steirischen Arbeitsmarktservices, treibt die aktuelle Entwicklung tiefe Sorgenfalten auf die Stirn. Die Anträge auf Arbeitslosengeld steigen jetzt rapide an - Hilferufe kommen aus allen Regionen und allen Branchen. Unter anderem müssen Busunternehmen, Gastronomie- oder Theaterbetriebe Notmaßnahmen setzen. „Wir rechnen nun verstärkt mit Kurzarbeit, zudem wird die Zahl der Arbeitslosen - hoffentlich nur kurzfristig - stark ansteigen“, seufzt Snobe im „Krone“-Gespräch.
Indes werden im AMS Schulungen und Veranstaltungen ausgesetzt, die persönlichen Beratungsgespräche eingeschränkt.
Kursabsagen im Bildungsbereich
Haben diese Schritte auch Auswirkungen auf die Bezieher von Arbeitslosengeld? Könnte es sogar Kürzungen geben? „Nein“, beruhigt Snobe, „die Teilnehmer bekommen die Deckung des Lebensunterhaltes weiterbezahlt, auch wenn sie an den Kursen nicht teilnehmen.“ Absagen von Bildungsangeboten und Kursen hierzulande kommen auch von Wifi und Campus 02 (Wirtschaftskammer) sowie der Volkshochschule (Arbeiterkammer). Die Maßnahmen gelten vorläufig bis zum 14. April, dem Dienstag nach Ostern. Das Gebot der Stunde: Beratung und Auskünfte hauptsächlich per Telefon und E-Mail.
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