Die Porno-Streaming-Seite Pornhub ist bekannt für ihr geschicktes Marketing und schlägt nun auch aus der Corona-Krise in Italien Kapital. Die Betreiber der Website sprechen den Italienern online Mut zu und kündigen an, im März allen Italienern kostenlose Premium-Mitgliedschaften zur Verfügung zu stellen und einen Teil ihrer Erlöse für den Kampf gegen die Epidemie zu spenden.
Wie das IT-Portal „The Next Web“ berichtet, begrüßt Pornhub Nutzer in Italien derzeit mit einer speziellen Botschaft auf der Streaming-Seite, auf der sie ihren kostenlosen Premium-Zugang anfordern können. Zudem werde man alle Einnahmen aus dem Pornhub-Service Modelhub im März für den Kampf gegen die neue Lungenkrankheit COVID-19 spenden, heißt es dort.
Im Detail heißt es: „Damit Sie in den nächsten Wochen zuhause Gesellschaft haben, werden sie Pornhub Premium den ganzen März lang kostenlos nutzen können, ohne eine Kreditkarte zu brauchen.“ Eine krone.at-Anfrage bei Pornhub, ob man ähnliche Maßnahmen auch in Österreich plant, blieb bisher unbeantwortet. Der Artikel wird aktualisiert, sobald wir Näheres wissen.
Pornhub betreibt geschicktes Marketing
Ganz selbstlos ist die Maßnahme bei Pornhub nicht: Einerseits haben solche Aktionen - ebenso wie die interessanten jährlichen Nutzungsstatistiken - einen gewissen Werbewert. Andererseits wird vielleicht der eine oder andere Gratis-Nutzer auf den Geschmack kommen und die Premium-Version der Website künftig weiter abonnieren.
Pornhub ist - global ebenso wie in Österreich - die größte Porno-Streaming-Seite und hat es zur Kunst erhoben, das Internetpublikum regelmäßig mit schlüpfrigen Statistiken über seine Nutzer zu unterhalten. Auch andere PR-Coups - jüngst etwa ein Porno-Clip für den Klimaschutz und nun Gratis-Zugänge für Corona-Gebiete - sind den Betreibern bereits gelungen.
Situation in Italien ist ernst
In Italien ist die Situation derweil sehr ernst. Seit Mittwoch sind alle Lokale und Geschäfte - abgesehen von Supermärkten und Apotheken - geschlossen, um die Ausbreitung des neuen Virus zumindest zu verlangsamen. Die Zahl der Infizierten ist auf mehr als 10.000 gestiegen, Hunderte Menschen sind bereits an der neuen Lungenkrankheit gestorben.
Hierzulande wappnet man sich ebenfalls, um die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen, riegelt Altenheime ab, setzt Universitätsvorlesungen aus und stellt teilweise den Schulbetrieb ein. Viele Österreicher arbeiten derzeit auch vom Home-Office aus, um den Kontakt mit Kollegen zu minimieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.