Dient dem Stressabbau

Expertin erklärt: Darum horten Menschen Klopapier

Viral
13.03.2020 12:34

Supermärkte weltweit haben Probleme damit, Produkte wie Toilettenpapier vorrätig zu halten - wegen des Coronavirus kommt es überall zu Hamsterkäufen. Eine Psychologin erklärt, warum wir Menschen uns so verhalten.

Toilettenpapier schützt uns nicht vor dem Coronavirus - trotzdem haben Supermärkte weltweit Probleme damit, die Versorgung mit Klopapier aufrechtzuerhalten. Menschen warten stundenlang in Schlangen, um Produkte wie Desinfektionsmittel zu kaufen - obwohl ordentliches Händewaschen auch genügen würde.

Bei Klopapier hört der Spaß auf
Auf Twitter kursieren schon erste Hashtags: #toiletpapergate oder #toiletpapercrisis werden derzeit Ausdruck der großen Klopapier-Frage. Das Fazit ist in allen Fällen das Gleiche: In Hinblick auf das drei- oder vierlagige Papier verstehen wir in Zeiten der Corona-Krise keinen Spaß mehr.

Menschen wollen chaotische Situation unter Kontrolle bringen
Psychologin Erin Leonard aus dem US-Bundesstaat Indiana erklärt, warum es zu diesen Hamsterkäufen kommt: „Wenn sich Dinge unkontrolliert anfühlen und die Menschen sich hilflos fühlen, um etwas Negatives zu verhindern ... kann es helfen, wenn sie losgehen und eine Menge Toilettenpapier kaufen, um das Gefühl zu haben, dass sie eine chaotische Situation unter Kontrolle haben.“

(Bild: KameraOne)

Umfeld spielt eine große Rolle
Aber warum gerade Klopapier? Wirklich erklären kann das wohl niemand. Ein Indiz könnte allerdings sein: Der Mensch ist ein Herdentier. Befeuert durch den Anblick der leergeräumten Klopapier-Regale im Supermarkt und die Medienberichte werden Leute dazu angestachelt, es den anderen nachzutun - ganz egal, ob das Sinn ergibt oder nicht.

Das Umfeld eines Menschen spiele laut Leonard eine große Rolle: Wenn Menschen sehen, dass Familie oder Freunde ihre Vorräte aufstocken, kopieren sie oft dieses Verhalten. Zum Stressabbau während der Virus-Pandemie empfiehlt die Psychologin, lieber spazieren zu gehen oder über seine Ängste zu sprechen, anstatt unnötige Hamsterkäufe zu tätigen.

(Bild: KameraOne)

Angst vor Einschränkungen“
Der Impuls für Hamsterkäufe kommt laut Psychologe Cornel Binder-Krieglstein vor allem von der Angst vor möglichen Einschränkungen. Diese evoziere Verhaltensweisen, die versuchen, das zu kompensieren, erklärte der klinische und Gesundheitspsychologe. Grundsätzlich sei Angst nützlich, unabdingbar und überlebenswichtig, weil sie als Sensorium für Grenzen diene, hielt Binder-Krieglstein fest. Nun gelte es, diese Energie, die als negativ erlebt werde, in eine „produktive Strategie“ umzuwandeln und nicht in eine „Panikreaktion“ und „kopfloses Handeln“ zu verfallen.

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