So fahren Sie sicher

Ansteckung beim Carsharing? Corona-Schutz im Auto

Motor
13.03.2020 16:21

Die Zeiten sind turbulent und niemand weiß, wie umfangreich das Coronavirus unser Leben noch beeinflussen wird. Viele Pendler und Reisende steigen vom öffentlichen Personennahverkehr aufs Auto oder das Fahrrad um, weil sie eine Ansteckung durch andere Fahrgäste in Bussen und Bahnen fürchten. Aber das allein bannt die Gefahr vermutlich nicht.

(Bild: kmm)

Das Robert-Koch-Institut teilt dazu mit, der neuartige Corona-Virus bleibe, anders als sein Vorgänger, länger infektiös, wenn es etwa durch Husten oder Niesen in Tröpfchen auf unbelebten Materialien wie Plastik, Glas oder Metall haften bleibt. War das ursprüngliche Corona-Virus nach kurzer Zeit nicht mehr aktiv, soll seine neue Form bis zu sechs Tagen ansteckend sein. Möglicherweise kann man sich also auch anstecken, wenn man ein Auto benutzt, in dem zuvor ein Infizierter gesessen hat.

Carsharing-Unternehmen desinfizieren Fahrzeuge
In Carsharing-Fahrzeugen wird vorgesorgt. Ein speziell dafür beauftragter Dienstleister desinfiziere die Fahrzeuge regelmäßig. Alle eingesetzten Servicekräfte seien für das Thema sensibilisiert und legten besonderes Augenmerk auf die gründliche Desinfektion des Lenkrads und des Schalthebels, sagt Share-Now-Sprecherin Madeleine Schulze (Mercedes und BMW). In Wien erhalten die Fahruege viermal mehr Desinfektions-Behandlungen, einschließlich eines vollständigen Abwischens des Cockpits, des Armaturenbretts, des Lenkrads und des Schalthebels, als sonst.

Auch die Autovermieter würden der Gefahrenlage Rechnung tragen und ihre Fahrzeuge nach jeder Vermietung gründlich reinigen und desinfizieren, heißt es bei Sixt und Avis. Begonnen hat die Saison gerade für die Vermieter von Reisemobilen. Beim zu Knaus-Tabbert gehörenden Verleiher Rent & Travel habe man die Partnerbetriebe hinreichend sensibilisiert und zu noch gründlicheren Reinigungen aufgefordert, sagt Unternehmenssprecher Stefan Diehl.

Wer ganz sicher gehen will, sorgt jedoch zusätzlich selbst vor.

Desinfektion auch in privaten oder Dienstfahrzeugen
Wer sich das Auto mit vielen anderen teilt, z.B. Arbeitskollegen, sollte selbst Vorsicht walten lassen. Daher sollten Bauteile wie Griffe, Lenkrad und Schalthebel mit Desinfektionsmittel gründlich gereinigt werden. Da diese zurzeit Mangelware sind, können hierfür auch hochprozentige Alkohole wie Isopropanol oder Methanol benutzt werden, sofern die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit ihnen beachtet werden, sagt Doktor Markus Schmidt, ehemaliger medizinischer Betreuer des Mercedes-DTM-Teams.

Wer Vorräte an speziellen Cockpit-Reinigern hat, kann auch diese nutzen. In der Regel enthalten sie milde Reinigungszusätze, die Viren zerstören können, ohne Kunststoff und Leder anzugreifen.

Egal, welches Mittel verwendet wird: Optimalerweise wird es aufgetragen und anschließend nach einer Einwirkzeit wieder abgewischt. Chemikalien dauerhaft auf den Oberflächen zu lassen, ist keine gute Idee.

Beim Reinigen des Fahrzeugs sollte man nicht nur Lenkrad, Schalter und Touchscreens abwischen, sondern auch weniger ins Auge stechende Teile. Etwa den Rückspiegel oder den Tankdeckel.

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(Bild: kmm)



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