Die Führungskräfte der Branchenführer in der deutschen Fußball-Bundesliga haben ob der Einstellung des Spielbetriebs vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen für einige Clubs gewarnt. Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge hält auch eine Absage der Europameisterschaft vom 12. Juni bis 12. Juli für „möglicherweise notwendig“. Eine solche würde im Spielkalender Platz schaffen.
„Es steht zu hoffen, dass die Bundesliga-Clubs in den vergangenen Jahren so viel Substanz gebildet haben, dass alle diese Krise überstehen“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitagabend, nachdem die deutsche Liga als letzte der europäischen Topligen den Not-Stopp verordnet hatte. „Das Präsidium der DFL hat eine Entscheidung getroffen, die es zu respektieren gilt - unabhängig davon, dass es sicher auch andere Ansätze gegeben hätte“, meinte Watzke.
Zuvor hatte schon Rummenigge vor den ökonomischen Konsequenzen der Krise gewarnt. In der Liga würden ausbleibende TV-Gelder durch die Zwangspause für große Löcher in den Etats sorgen. „Wenn diese Zahlung ausbleiben würde, wäre zu erwarten, dass zumindest viele kleine und mittlere Vereine finanzielle Probleme kriegen würden“, sagte Rummenigge Stunden bevor das für Samstag geplante Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin am Ende doch abgesagt wurde.
Solidarität gefordert
„Es steht schon ein größerer dreistelliger Millionen-Betrag für die gesamte erste und zweite Liga im Feuer“, erklärte Rummenigge mit Blick auf Fernsehgelder. Auch deshalb treffen sich am Montag Bundesliga-Vertreter mit jenen der Liga. „Wir müssen das jetzt alle gemeinsam solidarisch tragen und am Montag die entsprechenden Ableitungen diskutieren. Gleichwohl gilt - auch abhängig von dem, was am Montag beschlossen wird -, dass sich der deutsche Profi-Fußball in der größten Krise seiner Geschichte befindet“, meinte Watzke.
Eine Verlegung der EM könnte im Spielkalender Platz für den Europapokal und die nationalen Ligen schaffen. Rummenigge: „Wenn jetzt Spiele ausfallen, dann müssen wir die ja nach hinten schieben und nachholen. Wir wissen nicht, wie lange uns das Thema noch beschäftigt.“
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