Der Kärntner Tourismusort Heiligenblut steht unter Quarantäne. Im Ort wurden diese Woche zwei Personen positiv auf das Coronavirus getestet. In der Nacht auf Samstag sind sechs Verdachtsfälle dazugekommen - diese Personen wurden getestet, die Ergebnisse werden für Samstagmittag erwartet. Der Skibetrieb wurde wegen der Corona-Krise auch im Mölltal eingestellt, Hotelbetriebe haben geschlossen.
Samstagfrüh wurde der beliebte Wintersportort Heiligenblut am Großglockner abgeriegelt. „Ein- und Ausreise sind derzeit nicht möglich“, informiert Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Ausnahmen gelten natürlich für Ärzte, Dialysepatienten und Lebensmittelfuhren. Für die Versorgung der dort lebenden Menschen ist gesorgt. Auch Touristen dürfen den Ort verlassen - jedoch nur mit einem speziellen Formular und wenn sie sich umgehend in medizinische Betreuung begeben.
Wintersaison vorzeitig beendet
„Zum Schutz aller Gäste, Mitarbeiter und Unternehmer wurde beschlossen, auch den Betrieb in allen Kärntner Skigebieten mit Sonntag, 15. März, einzustellen. Damit verbunden ist auch die Schließung aller Beherbergungsbetriebe mit Montag, 16. März. Die Wintersaison geht somit auch in Heiligenblut frühzeitig zu Ende“, heißt es auf der Homepage von Heiligenblut.
„Hoffe, dass das nicht Willkür ist“
Bürgermeister Josef Schachner zeigte sich am Samstag von den Quarantäne-Maßnahmen überrascht. Es habe „keine Kommunikation“ gegeben, er habe selbst erst Samstagfrüh durch einen Anruf von der Polizei von den Maßnahmen erfahren. „Ich hoffe nicht, dass das Willkür ist“, meinte er. In der Gemeinde wurden zwei Personen positiv auf das Virus getestet, denen gehe es aber gut, so der Bürgermeister. Grundsätzlich sei er mit den Maßnahmen aber einverstanden, denn „Sicherheit geht vor, aber die Kommunikation könnte besser sein“, sagte Schachner.
Die Ausreise für ausländische Gäste ist laut Verordnung „nur mehr kontrolliert und nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen möglich“. Abreisende Gäste müssen außerdem ein Formular mit sämtlichen Kontaktdaten ausfüllen.
Großteil der Gäste aus isolierten Orten abgereist
Am Freitag hatte die Regierung beschlossen, zwei besonders vom Coronavirus betroffene Tiroler Gebiete für zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen. Im Paznauntal liegen Tourismus-Hotspots wie Ischgl und Galtür, isoliert wird auch St. Anton am Arlberg. In diesen Gebieten stehen die Bewohner ab Montag in häuslicher Absonderung, Urlauber wurden gebeten, sich so schnell wie möglich nach Hause zu begeben.
Wie es am Samstag hieß, sei der Großteil der ausländischen Gäste bereits abgereist. Jene Touristen, die mit dem Flugzeug abreisen, werden gesammelt mit zwei Reisebussen im Laufe des Tages zum Flughafen Innsbruck gebracht, hieß es von der Polizei.
Zugfahrt
Die Postbus Linien 5108 (Richtung Mallnitz) und 5002 (Richtung Lienz) bleiben weiterhin aufrecht. Es gibt jedoch Beschränkungen, wer diese nutzen kann, teilt Landesrat Sebastian Schuschnig mit: „Lediglich ausländische Staatsbürger, die aus Heiligenblut ausreisen, können diese mit einem Gesundheitszeugnis und behördlicher Bescheinigung nutzen. Eine Einreise ist nicht möglich, ebenso wenig eine Ausfahrt von allen andern Personen.“
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