Jeder für sich, aber doch ein bisschen alle zusammen: Millionen Italiener müssen wegen des Coronavirus zu Hause bleiben - aber auf Balkonen musizieren dürfen sie noch. Von Nord bis Süd stellten sich daher am Freitag Menschen mit Instrumenten oder singend auf ihre Balkone oder an die Fenster, um Lieder gegen Angst, Einsamkeit und Langeweile in der Isolation anzustimmen - wie in Bologna (siehe Video oben).
Beim „Flashmob sonoro“ - klingender Flashmob - war das ganze Land dabei: Harfenspieler, Flötisten, Pianisten, Kinder an Trommeln, Gitarrenspieler und tanzende Menschen auf Balkonen sind in Videos zu sehen.
Menschen singen zusammen in Rom (oberes Video) und Pagani (unten):
Roms Bürgermeisterin: „Zusammen schaffen wir das“
Der Aktion „Zeigt euch am Fenster“ schloss sich auch Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi an. „Zusammen schaffen wir das“, erklärte sie in den sozialen Netzwerken.
Italien ist nach China das Land mit den meisten Covid-19-Opfern. Das ganze Land ist mittlerweile Sperrzone mit strikten Auflagen, nicht das Haus zu verlassen - außer in notwendigen Fällen wie zum Beispiel zum Einkaufen.
Rom schließt Parks und Spielplätze
Die Hauptstadt Rom ergreift weitere rigorose Maßnahmen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. So beschloss Raggi am Freitagabend die sofortige Schließung von Parks und Spielplätzen. Von der Maßnahme ausgeschlossen ist der große Park im Zentrum Roms, Villa Borghese, der nicht umzäunt ist. Hier soll die Polizei streng kontrollieren, dass das Versammlungsverbot nicht missachtet wird. Die Maßnahme ist bis zum 25. März in Kraft.
Einige Kirchen in Rom nach Papst-Kritik wieder geöffnet
Nach Kritik von Papst Franziskus sind einige Kirchen in Rom wieder geöffnet. Er habe nach einem weiteren Treffen mit dem Papst entschieden, einige Kirchen in der italienischen Hauptstadt trotz der Coronavirus-Pandemie wieder zu öffnen, teilte Kardinalvikar Angelo De Donatis am Freitag mit. Einige kleine Kirchen in Rom sollen den Gläubigen daher wieder offen stehen. Für Touristen bleiben aber alle Kirchen geschlossen. Der Papst hatte zuvor in einer Messe im Hinblick auf die Kirchenschließungen gesagt, dass „drastische Maßnahmen nicht immer gut“ seien.
Italien verschiebt Regional- und Kommunalwahlen
Wegen der Coronavirus-Pandemie will Italien die ursprünglich im Frühjahr geplanten Regional- und Kommunalwahlen verschieben. Das gilt auch für die ursprünglich am 3. Mai geplanten Kommunalwahlen in 113 Südtiroler Gemeinden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.