Paar gelang die Flucht
Nach 15 Monaten: 2 westliche Geiseln in Mali frei
Im westafrikanischen Krisenstaat Mali sind zwei westliche Geiseln 15 Monate nach ihrer Entführung im Nachbarland Burkina Faso freigekommen. Nach Angaben aus UN- und Diplomatenkreisen vom Samstag gelangen der Kanadierin und dem Italiener die Flucht. Sie seien bei guter Gesundheit und sollten in ihre Heimatländer zurückgebracht werden, hieß es.
Das gab der Sprecher der UN-Mission United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali (MINUSMA), Olivier Salgado, über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. In Rom bestätigte Außenminister Luigi Di Maio, dass das von einer „islamistischen Zelle“ entführte Paar frei sei. Wie es dazu kam, wurde zunächst nicht offiziell mitgeteilt.
Im Dezember 2018 in Burkina Faso verschleppt
Minusma-Chef Mahamat Saleh Annadif erklärte dem Rundfunksender FM Mikado, die Kanadierin Edith Blais und ihr italienischer Freund Luca Tacchetto, beide zwischen 30 und 40 Jahre alt, seien im Dezember 2018 rund 360 Kilometer westlich von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou von Unbekannten verschleppt und am Freitag nahe dem Ort Kidal in Mali entdeckt worden. Es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut.
Nach Angaben der Familie von Blais hatte das Paar geplant, als Mitarbeiter eines Hilfsprojekts nach Togo zu gehen. Im April 2019 erklärte dann ein Sprecher der Regierung in Ouagadougou, die beiden seien entführt und wahrscheinlich außer Landes gebracht worden, sie seien aber nicht in Gefahr.
Umstände der Flucht noch unklar
Die Umstände ihrer Flucht waren zunächst nicht vollständig geklärt. Offenbar gelang es ihnen am Freitag, nahe der nordmalischen Rebellenhochburg Kidal zu entkommen. Sie waren wie Tuareg-Rebellen gekleidet, stoppten offenbar ein Auto und baten den Fahrer, sie zum nächstgelegenen UN-Stützpunkt zu bringen. Von dort aus wurden sie am Samstag in Malis Hauptstadt Bamako geflogen.
In Mali und anderen Ländern der Sahelzone sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat IS oder Al-Kaida die Treue geschworen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.