So geht Mitmenschlichkeit zeigen und Verantwortung übernehmen: Theresa Mursch (25) aus Steinhaus/Wels hat eine eigene Wohnung - seit Corona ist sie aber wieder in ihr Kinderzimmer gezogen. Warum? Weil ihr die Gesundheit ihrer Oma Theresia (70) am Herzen liegt, hat sie dieser ihre eigenen vier Wände überlassen.
„Meine Oma gehört zur Risikogruppe, ist gesundheitlich nicht so fit. Normalerweise wohnt sie auf einem Bauernhof, wo viele Menschen ein- und ausgehen. Eine Mitbewohnerin arbeitet etwa in einem Supermarkt, hat also viele soziale Kontakte“, erzählt Mursch. Sie nimmt die Gefahr ernst, hat ihre Wohnung desinfiziert, ihrer Oma gute Bücher bereitgelegt und ihr eine Liste geschrieben, wie sie den Fernseher richtig bedient. Mittags und Abends kocht sie für sie, stellt ihr das Essen vor die Türe. Die beiden kommunizieren nur über den Balkon oder mit kleinen Briefen: „Meine Oma schreibt mir immer auf kleine Zettelchen, wie es ihr geht“, so die Studentin. „Vor 20 Jahren hat meine Oma zu mir gesagt, dass alles gut wird, wenn ich krank war. Jetzt ist die Zeit, in der ich für sie da bin und ihr sage, dass alles gut wird.“
Ärger über Gleichaltrige
Über viele Gleichaltrige ärgert sich die angehende Lehrerin: „Ich sehe immer noch Fotos online von jungen Leuten in meinem Umfeld, die sich treffen oder ein letztes Mal Skifahren. Das finde ich gerade von uns Jungen sehr unverantwortlich. Jetzt ist die Zeit, wo wir der älteren Generation etwas zurückgeben können.“
Das Positive sehen
Auch in einer Krise wie dieser, muss man laut der 25-Jährigen das Positive sehen: „Jetzt haben zumindest alle wieder mal Zeit für sich selbst.“
Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung
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