Der US-Softwarekonzern Microsoft hat, nach kleineren Info-Häppchen in der Vergangenheit, nun endlich die kompletten Hardware-Spezifikationen für seine Ende des Jahres erscheinende neue Xbox enthüllt. Die Xbox Series X setzt wie erwartet auf einen Hauptprozessor von AMD, bietet sehr schnellen GDDR6-Arbeitsspeicher, speichert auf SSD statt Festplatte, ist abwärtskompatibel - und könnte relativ leise werden.
Die unkonventionelle turmförmige Bauform beherbergt nach „Heise“-Informationen nämlich ein recht ausgefuchstes Kühlsystem: Die Wärme des Hauptprozessors wird über eine große Kupferplatte abgeführt und von einem 13-Zentimeter-Lüfter oben aus dem Gehäuse geblasen. Der große Lüfter dürfte schon bei geringer Drehzahl leistungsfähiger sein als manch Mini-Lüfter in heutigen Konsolen bei hoher Drehzahl und könnte somit für eine angenehm leise Konsole sorgen.
Bis zu 3,8 Gigahertz schneller AMD-Prozessor
Auch zu den Herzstücken der neuen Xbox gibt es nun finale Infos. Demnach soll der AMD-Achtkernchip, den Microsoft in der Konsole verbaut, mit 3,66 (mit Multi-Threading) bis 3,8 (ohne Multi-Threading) Gigahertz takten und auf Zen-2-Rechenkerne wie beim Desktop-Prozessor Ryzen setzen. Die Grafikeinheit besteht aus 56 Recheneinheiten und taktet mit 1825 Megahertz. Auf dem Papier soll damit die doppelte Rechenleistung der 4K-fähigen Xbox One X möglich werden, in der Praxis könnte dank der brandneuen Grafikarchitektur RDNA2 sogar noch mehr Power drin sein.
16 Gigabyte GDDR6-RAM, 1 Terabyte PCIe-SSD
Der GDDR6-Arbeitsspeicher der Xbox Series X fällt mit 16 Gigabyte vergleichsweise kompakt aus. Das liegt daran, dass Microsofts Xbox Series X auch noch über eine via PCI-Express angebundene SSD mit einem Terabyte Kapazität verfügt, die statt einer konventionellen Festplatte eingebaut ist. Die SSD soll 2,4 Gigabyte pro Sekunde übertragen können - und damit als RAM-Erweiterung taugen. Der eigentliche RAM ist indes mit 560, ein kleinerer Teil mit 336 Gigabyte pro Sekunde ans System angebunden. Für Spiele stehen dabei zehn Gigabyte als Grafikspeicher zur Verfügung, der Rest dient als System-RAM oder ist fürs Betriebssystem reserviert.
Speicher erweiterbar - mit proprietären SSDs
Die neue Xbox wird an der Rückseite einen proprietären Steckplatz zur Speichererweiterung aufweisen, an dem spezielle SSD-Module von Seagate andocken sollen. Weil auf Flash-Speicher statt Festplatten gespeichert wird, soll die neue Konsole ein deutlich höheres Arbeitstempo als ihre Vorgänger schaffen, was die Ladezeiten reduziert und schnellere Wechsel zwischen Spielen erlaubt. Gamer dürfen sich überdies auf Abwärtskompatibilität freuen: Die Xbox Series X soll problemlos Xbox-One-Spiele ausführen und diese in höherer Qualität und Bildrate darstellen können, verspricht Microsoft.
Im Gegensatz zu den technischen Daten der Xbox Series X ist der geplante Verkaufsstart noch ein Geheimnis. Microsoft hat zwar angekündigt, die Konsole rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft in den Handel bringen zu wollen. Die Ankündigung erfolgte allerdings, bevor das Coronavirus sich zur globalen Pandemie entwickelte und die Produktion vieler IT-Konzerne und ihrer Zulieferer lahmlegte.
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