Normalerweise dauert es einige Wochen, bis neue Kinofilme als Blu-Ray oder bei Streaming-Diensten auch das Heimkino erobern. Angesichts der globalen Covid-19-Gesundheitskrise scheint sich dieses Naturgesetz der Filmbranche nun allerdings zu ändern: Der Filmgigant Universal Pictures hat angekündigt, seine neuesten Kinostreifen zeitgleich mit dem Kinostart auch über Streaming-Dienste anzubieten.
Der Filmwirtschaft und insbesondere den Kinobetreibern stehen harte Zeiten bevor: Durch die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus bleiben die Kinos wohl noch Wochen leer - mit dramatischen Folgen für Kinobetreiber, aber auch Filmproduzenten. Letztere haben aber einen Plan B, um ihre Streifen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren: Streaming.
Universal Pictures hat in den USA nun als erster Filmkonzern angekündigt, seine neuesten Kinofilme vorzeitig bzw. gleichzeitig mit dem Kinostart auch in die Heimkinos zu bringen, berichtet „Engadget“. So werde man am Freitag die neuen Kinofilme „The Hunt“, „Invisible Man“ und „Emma“ über eine Auswahl von Streaming-Diensten veröffentlichen. Die brandneuen Filme sollen die Nutzer der Streaming-Dienste gegen 20 US-Dollar Gebühr zwei Tage lang ansehen können.
Streaming in den USA bei Apple und Amazon
In den USA kooperiert Universal Pictures für die Streaming-Veröffentlichung seiner Kinofilme mit Apple und Amazon. Ob die Streifen auch hierzulande bald bei diesen Anbietern zu sehen sein werden, ist noch unklar: Filmstudios verkaufen die Rechte an ihren Filmen üblicherweise pro Region, da kann es durchaus vorkommen, dass ein Film in den USA bei Streaming-Dienst A zu sehen ist und in Europa bei Streaming-Angebot B.
Bestrebungen der Filmkonzerne, ihre neuen Filme früher als bisher fürs Heimkino bereitzustellen, gab es schon länger, bisher scheiterten solche Vorhaben aber am Widerstand der Kinobetreiber. Die fallen nun aber durch die Corona-Krise vorerst aus der Gleichung, wie „WinFuture“ hervorhebt. Noch ist unklar, ob weitere Filmstudios dem Beispiel von Universal folgen werden. Angesichts der wohl bis auf Weiteres leeren Lichtspielhäuser wären solche Schritte aber momentan nicht überraschend.
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