Hygienemaßnahmen stellen derzeit das oberste Gebot dar, doch die Angst vor Bargeld und Zeitungen als Ansteckungsquelle dürfte gänzlich unbegründet sein. Es sei unwahrscheinlich, das Coronavirus auf diesem Wege zu übertragen, wie Forschungsergebnisse deutscher Universitäten belegen.
Wie lange Viren auf Gegenständen überleben, hänge nicht nur von der Menge der Erreger, sondern auch von Faktoren wie Oberflächenbeschaffenheit, Temperatur, Feuchtigkeit und UV-Strahlung ab. Papier jedenfalls weise eine besonders geringe Kontaminationsdauer auf, wie Forschungsergebnisse der Universitäten Bochum und Greifswald ergeben haben sollen.
Da die Viren zudem sehr instabil gegen warme Temperaturen und UV-Strahlung sind, sei die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung im Fall von Papier zwar denkbar, allerdings nur in einem sehr kurzen Zeitraum nach der Kontaminierung. Grundsätzlich könnten Viren auf Papier je nach Virenstamm und Virenlast fünf Minuten bis fünf Tage überleben.
Papier besser als andere Oberflächen
„Natürlich können Papier, Karton und Pappe nicht 100 Prozent keimfrei sein. Im Vergleich zu anderen Oberflächen ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung aber sehr gering“, betonte Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verbandes Druck & Medientechnik. In Druckereien würden überdies höchste Hygienestandards und Zutrittsbeschränkungen herrschen, diese seien zuletzt auch noch weiter verschärft worden.
Der Verband wies darüber hinaus auf neue Möglichkeiten wie „keimfreie“ Lacke hin - antimikrobielle Lacke, die als Oberflächenversiegelung auf Papier aufgebracht werden und Keime kontinuierlich und dauerhaft abtöten. „Wir müssen nicht auf Zeitungen, Post oder Gedrucktes verzichten“, schloss Sodoma.
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