Nachdem sich die Lage an den österreichisch-ungarischen Grenzübergängen am Dienstagnachmittag zusehens verschärft hatte, hat Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) nun bestätigt, dass die Grenze ab 21 Uhr kurzfristig für rumänische und bulgarische Staatsbürger geöffnet werde. „Es wird einen humanitären Korridor geben, der für rumänische und bulgarische Staatsbürger offen ist“, so Nehammer in einer Pressekonferenz.
Ungarn hat seine Grenze für Rumänen geschlossen, daher gab es an Grenzübergängen große Behinderungen. Um das aufzulösen, wird es den Korridor geben, so der Innenminister. Durch die Schließung der Grenze für den Personenverkehr kam es auf der Ostautobahn (A4) zu einem zwischenzeitlich insgesamt mehr als 30 Kilometer langen Stau.
Nur Ungarn durften passieren
Seit Mitternacht waren die Grenzen zu Ungarn für den Personenverkehr geschlossen, ausgenommen waren lediglich ungarische Staatsbürger. Zahlreiche bulgarische und rumänische Staatsbürger, die auf dem Rückweg aus Deutschland in ihre Heimatländer waren, durften nicht nach Ungarn einreisen. Laut dem rumänischen Außenminister Bogdan Aurescu saßen rund 3.500 Rumänen in Nickelsdorf fest. Diese sollen am Abend in ihre Heimat zurückgeholt werden, nachdem Ungarn den einmaligen „humanitären Korridor“ zugesagt hatte.
Rotes Kreuz versorgte die Menschen
Weil einige Pkw direkt bis zur Grenze gefahren waren und sich dort ein Stau gebildet hatte, gab es aber auch für Lkw zeitweise kein Weiterkommen, berichtete die Landespolizeidirektion. Der Lkw-Stau war etwa 22 Kilometer lang, die Pkw stauten sich auf einer Länge von rund zehn Kilometern. Zwischenzeitlich war laut Polizei weder die Ausreise nach Ungarn noch die Einreise nach Österreich möglich, weil Menschen, die auf eine Gelegenheit zur Durchreise durch Ungarn warteten, den Grenzübergang in beiden Richtungen blockierten. Das Rote Kreuz versorgte die Wartenden mit Trinkwasser. Medizinische Notfälle gab es laut einem Sprecher nicht.
Am Dienstagnachmittag kam der Schwerverkehr dann langsam wieder ins Rollen, nachdem die Blockaden aufgelöst worden waren. Durch Durchsagen entlang der Staulinie habe man die Menschen über die Entwicklungen informiert, hieß es vonseiten der Polizei.
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