Bundeskanzler Sebastian Kurz hat im Telefoninterview mit krone.tv-Moderatorin Katia Wagner (siehe oben) die Wichtigkeit der gesetzten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus betont. Zwar habe es an Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen und Co. auch Kritik gegeben, letztendlich sei er aber heute froh, diesen Weg gegangen zu sein. Andere europäische Länder würden dem österreichischen Vorbild nun folgen.
Im Interview mit krone.at bedankt sich der Bundeskanzler auch bei den Österreicherinnen und Österreichern, dass sie die Maßnahmen so gut mittragen würden, „denn die härtesten Maßnahmen nützen nichts, wenn sich die Leute nicht daran halten“. Das Mitwirken der Bevölkerung habe seine „Vorstellung übertroffen“, nun bittet der Bundeskanzler darum, durchzuhalten, denn „einen oder zwei Tage“ würden „gar nichts“ bringen.
„Viel mehr, als wir tun, geht schon gar nicht mehr“
Die Ausgangsbeschränkungen und das Schließen von Schulen, Geschäften und Lokalen sei wichtig gewesen, um die Zahl der Neuinfektionen zu verlangsamen. Laut Experten würden 25 Prozent weniger soziale Kontakte zu 50 Prozent weniger Ansteckungen führen. Nach einer Woche würde so die Infektionskurve laut Bundeskanzler Kurz „eine andere Richtung einnehmen“.
Normalbetrieb in Österreich wird noch „sehr, sehr lange“ dauern
Auf die Frage, wann in Österreich wieder Normalbetrieb herrschen würde, geht der Bundeskanzler davon aus, dass „das noch sehr, sehr lange dauern“ wird. Zumindest vier Wochen werden Kinder nicht in die Schule gehen können.
Das Virus führe auch zu „unglaublichen wirtschaftlichen Auswirkungen“. Deswegen müsse man „alles tun, um Unternehmer zu unterstützen und Arbeitsplätze zu sichern“. Die Auswirkungen von Covid-19 werde „uns noch Monate beschäftigen“. Das Virus wird laut Bundeskanzler auf lange Sicht auch Auswirkungen darauf haben, wie „wir miteinander umgehen und wie wir leben“. Auch die Globalisierung wird hinterfragt werden.
Kritik an der Solidarität Europas
Kritik übt der Kanzler auch an dem Zusammenhalt der Europäischen Union. „In Europa sieht man, dass die Solidarität, wenn es ernst wird, nicht funktioniert - das wird dazu führen, dass viele Diskussionen nach der Krise stattfinden werden müssen.“
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