Der knapp 1600 Einwohner zählende Ort Ischgl in Tirol, bisher als Ski-Mekka bekannt, gilt seit Tagen als Brennpunkt der Corona-Krise. International hagelt es Vorwürfe, dass die Tiroler Behörden dort zu spät reagiert hätten.
Fakt ist, dass am 5. März 15 aus Ischgl in ihre Heimat zurückkehrende isländische Skigäste positiv auf das Virus getestet und sofort unter Quarantäne gestellt wurden - und mit ihnen auch all jene Isländer, die seit 29. Februar aus Ischgl heimreisten.
Mehrere Hundert Fälle gehen auf Ischgl zurück
In Tirol handelte man erstmals am 7. März, als klar war, dass sich der Barkeeper (36) eines Lokals in Ischgl angesteckt hatte. Tags darauf hieß es seitens der Landessanitätsdirektion: „Eine Übertragung des Coronavirus auf Gäste der Bar ist aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich.“ Eine Fehleinschätzung! Ab 8. März überschlugen sich dann die Ereignisse, die bis zur Quarantäne des Paznauntales am 13. März führten. Mittlerweile gehen mehrere Hundert Coronafälle auf Ischgl zurück.
Laut Land Tirol wurde alles richtig gemacht
Vonseiten des Landes Tirol betont man, „das Menschenmöglichste getan“ und nicht zu spät reagiert zu haben. Speziell der alles andere als souveräne „ZiB 2“-Auftritt von Tirols Gesundheits-Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) am Montag sorgt für Nachwehen, die bis zu Rücktrittsaufforderungen reichen.
Zudem gilt die Arlbergregion als Corona-Hotspot. Denn nach St. Anton wurden am Dienstag Lech, Klösterle, Warth und Schröcken in Vorarlberg komplett isoliert. Auch Gäste, die sich in diesen Orten befinden, müssen dort bleiben.
Kronen Zeitung
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