Der Präsident der norditalienischen Region Venetien hat sich für die Bewegungsverfolgung von Handys ausgesprochen, um Verstöße gegen die landesweit verhängte Ausgangssperre zu bekämpfen. „Das wäre meiner Ansicht nach eine optimale Lösung“, so Luca Zaia.
„Das Problem ist, dass wir ein Land sind, in dem man immer wieder von Einschränkungen der Privatsphäre und der persönlichen Freiheit spricht. Doch wir befinden uns in einem Notstand. Man braucht eine Verordnung, die uns befugt, diese Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Zaia, ein Politiker der rechten Lega, im Interview mit dem Radiosender „Radio 24“.
Auch in Österreich und Israel hat man zuletzt von der Handy-Überwachung zur Erstellung von Bewegungsprofilen Gebrauch gemacht. Während der israelische Geheimdienst jedoch dazu autorisiert wurde, rund um die Uhr den Aufenthaltsort jedes Handynutzers in Israel zu orten, betont man beim heimischen Mobilfunkanbieter A1, in den Bewegungsprofilen die Nutzer lediglich in Zwanzigerschritten zu erfassen, sodass keine Rückschlüsse auf Einzelne oder kleine Menschengruppen gezogen werden könnten. Die Vorgehensweise entspreche der Datenschutzgrundverordnung.
Abstriche für alle Bürger
Venetien überprüft bereits die Möglichkeit, alle Bürger Abstrichen für Tests zu unterziehen. Die Region sei bereit, Tausende Bürger Kontrollen zu unterziehen, sagte Zaia. In Venetien wurden 80 Todesopfer und 2700 Infizierte gemeldet.
Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien wächst weiter, allerdings weniger schnell als in den vergangenen Tagen. Bis Dienstag wurden 2503 Todesfälle gemeldet, das sind 345 mehr als am Montag. Am Montag war die Zahl der Todesopfer noch um 349 Personen gegenüber dem Vortag gestiegen.
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