Petra Draxl, Landesgeschäftsführerin des AMS Wien, erwartet erhebliche negative Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Arbeitsmarkt - die zumindest noch ein Jahr anhalten werden. Mit der Finanzkrise 2008 sei die Situation nicht vergleichbar - denn jetzt komme die Krise aus der Realwirtschaft.
„Nun werden die Arbeitslosenzahlen massiv steigen“, so Draxl. „Der Punkt ist, wir haben so etwas noch nie erlebt. Es gibt auch keine Szenarienrechnungen für so etwas. Alles hängt davon ab, wie gut wir die Krankheit in den nächsten Wochen eindämmen können“, sagte sie im Interview mit der „Presse“.
Anträge werden rückwirkend akzeptiert
Allein am Montag hatte es 16.000 Anträge auf Arbeitslosigkeit gegeben. Arbeitssuchende wurden jedoch aufgefordert, den Geschäftsstellen fernzubleiben: „Wir kümmern uns um Sie, auch ohne Sie zu sehen“, versicherte AMS-Chef Johannes Kopf. Anträge würden aufgrund der derzeitigen Situation auch rückwirkend akzeptiert.
Im AMS selbst seien nur jene Mitarbeiter in Homeoffice, die Risikogruppen angehören. „Der nächste Schwerpunkt wird sein, dass wir die vielen Anträge auf die neue Kurzarbeit bearbeiten müssen“, so die AMS-Wien-Chefin. 450 Firmen hätten alleine bis Montag Anträge auf Kurzarbeit gestellt. 250 seien noch in Bearbeitung.
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