Lieber „dampfen“ als herkömmliche Zigaretten rauchen? Alles andere als eine gute Idee! Welche gesundheitlichen Auswirkungen wirklich zu erwarten sind.
Suchtmittel Nummer 1 ist in Österreich Nikotin, jeder vierte Erwachsene gibt laut Drogenbericht 2019 an, täglich zum Glimmstängel zu greifen. Frauen „qualmen“ etwas seltener und weniger als Männer. 14.000 sterben hierzulande jährlich an den Folgen des Tabakkonsums, 200 sogar durch Passivrauch. Seit einigen Jahren liegen E-Zigaretten bzw. E-Shishas im Trend. Mit ihren fruchtigen Aromen wie Pfirsich oder Kokosnuss sprechen sie vor allem junge Menschen an. Sie werden oft als harmlose, ja sogar „gesündere“ Alternative zu „Tschicks“ vermarktet.
Lungenfachärzte warnen jedoch davor, E-Zigaretten zu konsumieren - egal, ob nikotinhaltige oder nicht-nikotinhaltige Flüssigkeiten (Liquids) elektrisch verdampft werden. Bisher gibt es nämlich kaum wissenschaftliche Studien. Außerdem fehlen strikte Regulierungen wie bei Nahrungsmitteln, Medikamenten oder herkömmlichen Tabakprodukten. Die Hersteller haben bei den Inhaltsstoffen daher großen Spielraum. So ist es auch möglich, dass Substanzen verwendet und nicht deklariert werden, die bisher noch nicht ausreichend untersucht wurden.
„Viele der Aromastoffe sind zwar dermatologisch getestet, welche langfristigen Auswirkungen sie aber auf Atemwege und Lunge haben, weiß man noch nicht“, warnte Prim. Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum Linz anlässlich der Jahrestagung der Gesellschaft für Pneumologie. „Dass E-Zigaretten Schaden anrichten, ist aber naheliegend. Denn Atemwege sind weder für die Inhalation von Rauch noch von Dampf gemacht.“ Das „Dampfen“ (Einatmen der Dämpfe) beeinträchtigt auf jeden Fall die Flimmerhärchen in ihrer Funktion, die Lunge vor Fremdstoffen zu schützen und stört dadurch die Selbstreinigungsmöglichkeit dieses Organs.
Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung
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