Für mehr Zusammenhalt

Kommunen und Unternehmen verzichten auf Miete

Kärnten
18.03.2020 11:14

Versicherung, Mitarbeiterlöhne, Miete, Pacht und zahlreiche Rechnungen - für viele Unternehmer und Privatpersonen bringt die aktuelle Situation auch finanzielle Probleme mit sich. Denn, auch wenn die Welt ein Stück still steht, bleiben die laufenden Kosten. In Finkenstein will die Gemeinde entlasten; in Villach zeigt eine Unternehmerin Herz und verzichtet auf einen Monat Mieteinnahmen.

„In dieser prekären Situation müssen wir einfach zusammenhalten“, sagt Renate Scharf im Gespräch mit der „Krone“. Die Unternehmerin aus Villach ist Miteigentümerin eines Geschäftsgebäudes am Villach Freihausplatz. Zwei Kleinbetriebe sind bei ihr eingemietet, denen Scharf nun in dieser schweren Zeit Erleichterung verschaffen will. Scharf: „Vorerst für April erlassen wir den beiden die Miete!“

Gerade für kleine Betriebe müsse man nun gemeinsam einstehen, ist die Villacherin sicher: „Denn, sonst werden es einige nicht schaffen und dann gibt es erst recht keine Mieter.“ Sie hofft, dass sich noch viele weitere Vermieter ihrer Initiative anschließen.

Die Gemeinde Finkenstein erlässt alle Mieten im Monat April. (Bild: zVg)
Die Gemeinde Finkenstein erlässt alle Mieten im Monat April.

Gemeinde erlässt Mieten
In Finkenstein hat indes das Gemeindeamt einen Schritt auf Bürger zugemacht. „Auf Grund der derzeitigen Situation … haben wir entschlossen, im Monat April alle Mieten die von der Marktgemeinde Finkenstein am Faaker See eingehoben werden, auszusetzen um diversen Härtefällen vorzugreifen“, heißt es in einer Nachricht der Gemeinde, unterschrieben von Bürgermeister Christian Glitsch und Vizebürgermeisterin Christine Sitter.

Klagenfurt soll nachziehen
Wenn es nach Stadtrat Christian Scheider (FP) geht, soll auch die Landeshauptstadt bei stadteigenen Gemeindewohnbauten auf Mieteinnahmen verzichten. „Die politischen Verantwortungsträger müssen jetzt Maßnahmen setzen um die sozial schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft bestmöglich zu unterstützen“, sagt Scheider. Was Privatwohnungen angeht, habe die Stadt keine Handhabe; ein Fonds könnte allerdings vielen über die Runden helfen.

Immerhin seien seit heute auch die zwei SOMA-Märkte in Klagenfurt geschlossen. „Jobverlust und Verdienstausfall wird leider dazu führen, dass sich viele die Miete nicht mehr leisten werden können. Mit dieser Maßnahme würde man eine enorme Entlastung schaffen. Die Stadt soll Einkaufsbons zur Verfügung stellen. Diese Maßnahme soll die Mehrkosten im Vergleich zu einem üblichen Lebensmittelkauf ausgleichen“, so Scheider.

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