Angst vor Corona-Chaos

Menschen in den USA stürmen die Waffenläden

Ausland
18.03.2020 12:18

Nicht nur Toilettenpapier und Desinfektionsmittel verkaufen sich in den USA zurzeit ungewöhnlich gut. Offenbar aus Angst vor chaotischen Zuständen als Folge der Coronavirus-Pandemie schaffen sich immer mehr Menschen in den Vereinigten Staaten Waffen und Munition an. Vor den Waffengeschäften bilden sich teilweise lange Menschenschlangen.

Bei „Adventure Outdoors“ im Bundesstaat Georgia, dem laut eigenen Angaben größten Waffenladen der Welt, stiegen die Verkäufe zuletzt um rund 400 Prozent. „Als wir heute um 10 Uhr die Türen öffneten, warteten 100 Menschen darauf, hereinzukommen“, erzählte einer der Angestellten Reportern.

(Bild: Associated Press)

Viele legen sich erstmals eine Waffe zu
Die Ladenbesitzer führen die zurzeit ungewöhnlich Nachfrage auf die Sorge zurück, dass Menschen zunehmend verzweifelter und unberechenbarer werden könnten. Mit dem Kauf einer Waffe wollen die Käufer sicherstellen, sich im Fall der Fälle schützen zu können. Viele würden sich deshalb erstmals eine Waffe zulegen.

Erstkäufer wie etwa Bonnie Brown - sie machen derzeit einen Großteil der Kunden bei „Adventure Outdoors“ aus - fürchten einen Anstieg der Kriminalität als Folge der Coronavirus-Pandemie. Die Waffe habe sie nur gekauft, „um das zu schützen, was wir haben. Wir haben drei Kinder. Die Dinge werden verrückt werden.“

Kunden zunehmend in Panik
„Adventure Outdoors“ habe in der jüngsten Zeit fünfmal so viel Munition verkauft wie sonst üblich, sagt Eigentümer Jay Wallace. „Es ist verrückt.“ Auch andere Branchenexperten sprechen von einem außergewöhnlichen Ansturm. Die Kunden seien offenbar zunehmend in Panik, nachdem Supermärkte durch Hamsterkäufe teilweise leer gekauft wurden.

Menschen warten vor einem Waffengeschäft in der kalifornischen Stadt Burbank auf den Einlass. (Bild: Associated Press)
Menschen warten vor einem Waffengeschäft in der kalifornischen Stadt Burbank auf den Einlass.

Angaben der US-Bundespolizei FBI zufolge gab es im Jänner und Februar insgesamt gut 5,5 Millionen Kunden-Überprüfungen, die vor dem Erwerb einer Waffe vorgeschrieben sind, und damit deutlich mehr als im Vergleichszeitraum 2019.

Was - so Experten - aber auch damit zusammenhängen könnte, dass es seit geraumer Zeit in manchen Bundesstaaten Bestrebungen gibt, den bislang recht liberalen Zugang zu Handfeuerwaffen einzuschränken.

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