Gerüchte um Ablöse
14,1 Millionen Euro zum Abschied für BP-Chef Hayward?
Der Manager werde allein Aktienbezugsrechte und Anteile im Wert von schätzungsweise 9,6 Millionen Euro bekommen, hieß es in dem Bericht, den ein BP-Sprecher als Gerücht zurückwies.
Aufsichtsratsjob bei Joint Venture
Nach Börsenschluss und parallel zu einem Treffen des Aufsichtsrats am Abend berichteten mehrere Medien, dass Hayward zwar zurücktreten, aber weiter für den Energiekonzern tätig bleiben soll. Demnach soll der Vorstandschef sein Amt aufgeben, jedoch eine andere Position übernehmen.
Hayward soll den Berichten zufolge bei dem russisch-britischen Joint Venture TNK-BP einen Sitz im Aufsichtsrat bekommen. BP ist zu 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Nach Angaben der "Financial Times" soll Hayward bis November in der Chefetage des britischen Energiekonzerns bleiben. Im Oktober soll er demnach als Vorstandschef zurücktreten.
Medienspekulationen um Rücktritt
Die britische Zeitung "Sunday Telegraph" hatte bereits am Sonntag berichtet, Hayward stehe kurz vor seinem Rücktritt, der schon binnen 24 bis 48 Stunden erfolgen könne. Hayward werde vor Bekanntgabe der Quartalsergebnisse am Dienstag seinen Posten räumen. Der britische Rundfunksender BBC meldete, Hayward handle gerade die Bedingungen für seinen Rückzug aus. Binnen 24 Stunden werde er seinen Rücktritt bekannt geben.
BP-Vorstandschef Hayward, der seine Karriere bei BP vor 28 Jahren begonnen hatte, war in der Öffentlichkeit mehrfach für die Pannenserie um die Ölpest und ein mangelnden Krisenmanagements gerügt worden. Beißende Kritik zog er auf sich, nachdem er mit dem Ausspruch zitiert wurde, er wolle einfach nur sein Leben wiederhaben, und als er wenig später mit seiner Segeljacht "Bob" an einer Regatta im Ärmelkanal teilnahm (siehe Infobox).
Amerikaner Bob Dudley soll Nachfolger werden
Nachfolger von Hayward soll der amerikansiche BP-Manager Bob Dudley werden – er wäre der erste nicht britische Chef des Ölmultis. Der 54-Jährige, der in Mississippi aufwuchs, leitet derzeit die Aufräumarbeiten von BP in der Ölkrise. Bekannt wurde er vor allem als Chef des BP-Gemeinschaftsunternehmens in Russland, TNK-BP. Ein Streit zwischen BP und Miteigentümern - russischen Oligarchen - zwang ihn zur Flucht aus dem Land. Beobachter hoffen, dass Dudley als Amerikaner die Wogen in dem Streit auch mit der Regierung in Washington glätten kann.
Rekordverlust bei BP erwartet
Aufgrund der Ölkatastrophe wird BP am Dienstag möglicherweise den größten Verlust der britischen Unternehmensgeschichte bekanntgeben. Falls die zugesagten 20 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) für Schadenersatz in die Halbjahresbilanz einfließen, rechnen Analysten mit einem entsprechenden Rekordverlust.
Unterdessen konnten die Arbeiten am Bohrloch wegen des besseren Wetters nach dem Durchzug eines Tropensturms wieder aufgenommen werden. Seit 15. Juli fließt dank eines provisorischen Verschlusses des Lecks kein Öl mehr ins offene Meer. Eine abschließende Lösung will BP durch Entlastungsbohrungen erreichen.
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