Corona-Ausgangssperre:
43.000 Italiener in einer Woche angezeigt
Die italienischen Behörden kontrollieren streng die Einhaltung der Vorschriften zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie. In einer Woche wurden 43.000 Personen wegen Verstößen gegen die Quarantäne-Vorschriften angezeigt. Insgesamt wurde über eine Million Personen kontrolliert, teilte das italienische Innenministerium am Mittwoch mit.
Allein am Dienstag wurden 187.455 Personen kontrolliert und 8.089 angezeigt. 154 Geschäftsbesitzer wurden angezeigt, 33 von ihnen wurde die Lizenz entzogen, weil sie trotz der Quarantäne offen hielten. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, verletzt Paragraf 650 des Strafgesetzbuches, der Missachtung von Behördenverordnungen ahndet. Dabei drohen drei Monate Haft oder eine Geldstrafe von bis zu 206 Euro.
Seit 11. März Kontrollen
Während der Quarantäne dürfen Italiener nur aus beruflichen oder dringenden Gründen auf die Straßen sowie um kurze Einkäufe zu erledigen. Sie können dabei von der Polizei kontrolliert werden. Die Kontrollen haben am 11. März begonnen.
Italien prüft totales Verbot für Aktivitäten im Freien
Italien prüft zudem jetzt auch die Möglichkeit eines komplettes Verbots für Aktivitäten im Freien. „Wir haben die Möglichkeit für Sport im Freien offen gelassen, weil uns dies die Wissenschafter geraten hatten. Doch wenn der Appell an die Bürger, zu Hause zu bleiben, ignoriert wird, müssen wir ein komplettes Ausgangsverbot einführen“, sagte Sportminister Vincenzo Spadafora in einem TV-Interview.
„Infektionsfälle gehen nicht zurück“
Angesichts der hohen Zahl von Bürgern, die sich trotz Appellen im Freien aufhalten, hatte die Lombardei eine restriktivere Ausgangssperre gefordert. Der lombardische Präsident Attilio Fontana meinte, sollten sich die Bürger nicht an die Vorsichtsmaßnahmen halten, könnte die Lombardei die Regierung zu einer weiteren Verschärfung der Quarantäne aufrufen. „Leider gehen die Infektionsfälle nicht zurück und sind weiterhin hoch. Bald sind wir nicht mehr in der Lage, auf die Bedürfnisse der Kranken zu reagieren“, sagte Fontana.
2629 Sanitäter in Italien mit Covid-19 infiziert
In Italien, das in Europa am stärksten vom Ausbruch Covid-19-Pandemie betroffen ist, haben sich 2.629 Sanitäter - das sind 8,3 Prozent aller im Land gemeldeten Infektionsfälle - mit der gefährlichen Krankheit infiziert. Das geht aus Daten des italienischen Gesundheitsinstituts ISS hervor, die die Stiftung GIMBE mit Sitz in Bologna unter die Lupe genommen. Damit ist die Zahl der infizierten Sanitäter doppelt so hoch wie in China.
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