Solidarität

Firmen schenken Kliniken 5000 Schutzmasken

Salzburg
18.03.2020 18:50

Aufgrund der derzeitigen Coronavirus-Lage steht Schutzbekleidung ganz oben auf der Prioritäten-Liste der medizinischen Einrichtung. Täglich müssen die Salzburger Landeskliniken ihre Bestände dokumentieren, erklärt Chef-Virologe Richard Greil im Livestream. Dazu kommen Lieferschwierigkeiten aufgrund von Ausfuhrverboten, wie in Deutschland oder der Türkei. Doch der Zusammenhalt sei groß, verrät Greil. Der Mediziner freut sich über eine besondere Geste von lokalen Unternehmen, die mit Schutzbekleidung arbeiten: 5000 Masken der Klasse FFP3 - also mit hochpartikel-Filtern - wurden den SALK gespendet.

Als „große Solidaritätsbekundung“ bezeichnete Richard Greil die Spende und bedankte sich ausdrücklich bei den Unternehmen diverser Branchen. So stellte allein Sony mit seinem Werk in Thalgau ganze 2200 Masken zur Verfügung. Die Lagerbestände seien damit nahezu verdoppelt worden, verriet der Chef-Virologe und sprach auch über die Lieferschwierigkeiten aufgrund von Ausfuhrverboten.

So wartet derzeit eine bereits bezahlte Bestellung von 20.000 Schutzmasken der Kategorien FFP2 und FFP3 an der türkischen Grenze. „Wir wollten damit bei den SALK ein Zentrallager errichten“, schildert Harald Haidenberger aus dem Büro von Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). Doch seit dem Exportverbot der Türkei für Schutzmasken hängt die Bestellung in dem Bosporusstaat fest. „Ich weiß auch nicht wo ich die Masken noch herbekommen sollte“, meint der Scheffauer Ortschef Friedrich Strubreiter. Die Order des Landes lief über den Handel für Sanitätsprodukte des Tennengauer Bürgermeisters. Stöckl will nun über die Bundespolitik intervenieren. „Ich habe mich bereits an das österreichische Außenministerium gewandt und Gesundheitsminister Anschober ersucht, hier dringend aktiv zu werden und auf die Türkei einzuwirken. Minister Anschober hat seine volle Unterstützung zugesagt“, so der Gesundheitsreferent.

Deutscher Zoll fing Lieferung ab

Laut „Krone“-Informationen ist zudem auch eine bereits bezahlte Bestellung von Schutzmasken der FFP-3-Kategorie für Praxen und Labore zehn Tage lang an der deutsch-salzburgerischen Grenze hängen geblieben. Mittwoch gegen Mittag wurde dem Liefer-Lkw letztlich die Freigabe gewährt. Verwundert zeigten sich auf „Krone“-Nachfrage die deutschen Zollbehörden: Der Fall werde geprüft. Neos-Abgeordneter Sebastian Huber, selbst Internist, kritisierte: „Warum Deutschland sie nicht gleich ausliefert, bleibt absolut unverständlich.“ Es dürfte jedenfalls mit den Ausfuhrverboten zusammenhängen.

Schutzbekleidung nur gegen Unterschrift

Zudem gibt es für Schutzbekleidung neue Regeln an den Landeskliniken, bestätigt Sprecher Wolfgang Fürweger: „Schutzbekleidung wird nur mehr namentlich ausgegeben“. Heißt: Vor allem Ärzte und Pfleger erhalten Maske und Co. erst nach Unterschrift. „Mit den neuen Regeln und der großzügigen Spende können wir die Versorgungssicherheit erhalten“, so Fürweger.

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