Grünanlagen gesperrt
Norditalien schränkt jetzt Sport im Freien ein
Die norditalienische Region Emilia Romagna schränkt im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie Aktivitäten im Freien ein. So wurden alle Parks und Grünflächen geschlossen. Radfahren ist lediglich zum Erreichen des Arbeitsplatzes oder zum Einkaufen erlaubt. Beim Joggen und Spaziergehen mit Hunden müssen die Bürger unweit des eigenen Wohnorts bleiben.
Die beschlossenen Maßnahmen gelten bis 3. April. Damit will die Emilia Romagna, die nach der Lombardei von der Epidemie am stärksten betroffene Region Italiens, verhindern, dass sich zu viele Menschen trotz Ausgangssperre im Freien aufhalten. Ähnliche Maßnahmen könnten auch andere Regionen, darunter die Lombardei, bald ergreifen, berichteten italienische Medien.
Extremer Anstieg bei Todeszahlen
Die zusätzlichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit gelten laut den italienischen Gesundheitsbehörden als Notwendigkeit, nachdem am Mittwoch die Bilanz der Coronavirus-Todesopfer an einem Tag um 475 auf fast 3000 Tote gestiegen ist. Noch nie war an einem einzigen Tag der Zahl der Verstorbenen so stark gestiegen.
Plätze für Särge gingen aus
Besonders betroffen ist die lombardische Stadt Bergamo, in der 4300 Personen infiziert wurden. Die Zahl der Todesopfer in den ersten zwei Wochen im März war um das Vierfache höher als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Die Zahl der Toten stieg am Mittwoch auf 553, 93 mehr als am Dienstag. Auf dem städtischen Friedhof sind die Plätze für die Särge ausgegangen. Militär-Lkw mussten diese zum Einäschern in Nachbarregionen bringen. Der Bürgermeister von Bergamo, Giorgio Gori, bat Italien um Unterstützung und sprach von einem „tragischen Moment“ für die Stadt.
Wegen Mangels an medizinischem Personal droht die am Donnerstag geplante Eröffnung eines Feldkrankenhauses auf dem Messegelände von Bergamo verschoben zu werden. Pensionierte Ärzte und Krankenpfleger sowie ehrenamtliche Helfer sind zum Einsatz aufgerufen.
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