Meist im Lager tätig

Heer hilft mit mehr als 900 Leuten in Supermärkten

Österreich
19.03.2020 13:14

Viele Soldaten und Zivilbedienstete des Bundesheers sind zurzeit in den Lebensmittellagern der großen heimischen Handelsketten im Einsatz. Anfangs waren auch Kraftfahrer des Bundesheers zur Unterstützung bei der Lebensmittelversorgung eingesetzt. Zurzeit sind 916 Personen des Heeres am Schleppen und Schlichten in den Warenlagern.

Am Freitagabend sei die erste Anforderung für ein großes Lebensmittellager eingelangt, Samstagfrüh standen die ersten Helfer an den Regalen, sagte Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Donnerstag. Da musste es mit den Nachlieferungen und dem Nachschlichten schnell gehen, wegen der damals unkontrollierten Hamsterkäufe in den Lebensmittelhandelsfilialen. „Da war Gefahr im Verzug.“

Die 916 Heeresbeschäftigten, hauptsächlich Zivilbedienstete des Bundesheers und nur zum kleineren Teil Berufssoldaten, vor allem auch viele Heeressportler, sind aktuell unter anderem in Lebensmittellagern von Rewe, Spar, Lidl und Hofer im Einsatz - in allen Bundesländern außer im Burgenland. Das Heer hat auch eigene Logistiker und Handwerker. 

Diese aktuellen Aushilfen sind keine Assistenzeinsätze im Sinne der Bundesverfassung, sondern Unterstützungsleistungen, die von den Unternehmen angefordert werden. Bezahlt werden die Soldatinnen und Soldaten und Zivilbediensteten des Heers wie üblich von ihrem Dienstgeber, die anfordernden Unternehmen zahlen an das Bundesheer entsprechend Leistungskatalogen Kostenersätze.

Anfragen von Apotheken und Frächtern abgelehnt
„Wir haben viele Anforderungen auch aus vielen anderen Branchen“, sagte Bauer am Donnerstag. „Denen können wir aber nicht Folge leisten. Das mussten wir alles ablehnen“. Darunter waren etwa auch Anfragen von Apotheken oder von Frächtern. Allfälligen Rufen nach Erntehilfen werden die Soldaten ebenfalls nicht nachkommen können.

Auch die Unterstützungen in den Supermarktketten wird das Bundesheer sukzessive zurückfahren und die Kapazitäten wieder auf die Kernaufgaben lenken. In nächster Zeit übernimmt das Heer wie berichtet unter anderem die Überwachung von Botschaften, damit bei der Polizei, die sich in der Corona-Krise Urlaubssperren verhängt hat, Kapazitäten freigespielt werden.

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