Die Tiroler Grenze ist doch nicht völlig dicht, allerdings bewusst. Die Exklave Jungholz braucht Deutschland, um zu überleben.
Viele der fast 300 Einwohner der Tiroler Gemeinde Jungholz, die nur über deutsches Hoheitsgebiet erreichbar ist (Exklave), müssen täglich über die Grenze. Auch seit der Quarantäneerklärung Tirols. „Wir haben im Dorf weder einen Arzt noch eine Apotheke, nicht einmal ein Lebensmittelgeschäft“, berichtet Bürgermeisterin Karina Konrad, „das heißt, unsere Bürger müssen die deutsche Grenze, die übrigens auch kontrolliert wird, passieren.“ Dort gebe es aber keine Probleme: „Die gute Zusammenarbeit der Bezirkshauptmannschaft Reutte und des Landratsamtes Oberallgäu macht diese Sonderstellung möglich.“
Pendlerbestätigung als Freifahrtschein
Die Koordinationsstelle sei die Bürgermeisterin. Allerdings müsse man eine relevante Bescheinigung vorweisen, etwa die Pendlerbestätigung. „Und das Einkaufen müssen die Bürger glaubhaft versichern können“, betont die Dorfchefin, „es funktioniert sehr gut.“ Sie stehe, trotz der nochmals komplizierteren Situation in Jungholz, hinter den getroffenen Maßnahmen, die aus ihrer Sicht auch greifen werden. „Und wir sammeln Erfahrungswerte für Krisensituationen“, sagt die Optimistin. Auch von einer begründeten Reise ins Außerfern seien ihr keine Probleme bekannt.
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