1400 ehemalige Zivildiener haben sich bereits gemeldet, um noch einmal im Rahmen eines „außerordentlichen Zivildiensts“ ihren Einsatz für die Gesellschaft zu erbringen. Sie werden zuerst über die Zivildienst-Serviceagentur an die Landesstellen des Roten Kreuzes verteilt und dort dann an die jeweiligen Einrichtungen, die zur Bewältigung der Corona-Krise zusätzliche Zivildiener angefordert haben, weitergeschickt. Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger und Rotes-Kreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig bedankten sich am Samstag in einer gemeinsamen Stellungnahme bei den Freiwilligen und appellierten außerdem: „Bitte melden Sie sich weiterhin!“
Köstinger betonte, die Gesundheit der Bevölkerung stehe „gerade in Zeiten wie diesen“ an oberster Stelle. „Ich bedanke mich bei allen, die sich an die Maßnahmen halten und uns helfen, die Ausbreitung einzudämmen“, so die Ministerin. Auch dankte sie den Mitarbeitern im Gesundheitssystem. Es gebe leider mittlerweile Bereiche, besonders im Pflege- und Sozialbereich, wo die Lage sehr angespannt sei: „Pflegekräfte aus den benachbarten EU-Staaten können gar nicht, oder nur mit ärztlichem Attest zurückkommen.“
Durch die Ausbreitung des Coronavirus spitzt sich der Personalmangel zu – vor allem im Pflegebereich. Wir brauchen jede helfende Hand, um diese Aufgabe zu schaffen.
Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP)
Da man aber keinesfalls zulassen wolle, dass die Pflege leide, habe man den „außerordentlichen Zivildienst“ eingerichtet - und bereits 1400 fixe Zusagen erhalten. „Mein Appell ist dennoch weiterhin: Bitte melden Sie sich!“, so Köstinger. Der aktuelle Zivildienst werde um drei Monate verlängert, die Zivildiener bekämen hierzu einen Bescheid und würden anschließend zu Einrichtungen vermittelt, die besonderen Bedarf angemeldet hatten.
Rotes Kreuz verteilt außerordentliche Zivildiener
Das Rote Kreuz wurde über seine Landesorganisationen mit der Vermittlung der außerordentlichen Zivildiener betraut, die „rasch und unbürokratisch dort eingesetzt werden sollen, wo sie gebraucht werden“, so die Ministerin. Generalsekretär Michael Opriesnig bedankte sich bei „allen jungen Männern, die Zivildienst leisten“: „Ihre Arbeit ist sehr wichtig im Gesundheitsbereich.“ Er verstehe natürlich, dass sich durch die Verlängerung des aktuellen Zivildienstes für viele eine schwierige Situation ergebe und sich „viele Pläne ändern“.
Zivildiener sind ein wichtiger Teil des Teams Gesundheit.
Rotes Kreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig
Zivildiener seien „ein wichtiger Teil des Teams Gesundheit“, betonte Opriesnig. „1400, die sich in den ersten Tagen gemeldet haben - das zeigt, wie groß die Solidarität in unserem Land ist.“ Das Rote Kreuz werde sich mit seinem Know-how in den Dienst der Sache stellen und die Vermittlung der Zivis „bedarfsgerecht, transparent und nach objektiven Kriterien“ übernehmen.
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