Italien, Spanien, GB

Immer mehr Corona-Fälle: Länder riegeln sich ab

Ausland
21.03.2020 18:34

Während China schon den dritten Tag in Folge keine neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus im Inland vermeldete, nimmt die Zahl der Infizierten weltweit weiter zu. Knapp eine Milliarde Menschen rund um den Globus müssen laut Schätzungen wegen der Coronavirus-Pandemie das Wochenende in den eigenen vier Wänden verbringen. Frankreich, Italien, Spanien und andere Länder haben inzwischen landesweite Ausgangssperren verhängt. Österreich hält aktuell bei gut 2800 Erkrankten.

Besonders dramatisch bleibt die Lage in Italien. Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala rief die Bürger zum Durchhalten auf. „Wir haben begriffen, dass dies ein langer Marathonlauf ist“, sagte der Stadtchef. Im ganzen Land wurden am Samstag die Kontrollen verschärft, um Verstöße gegen die Quarantäne-Regeln zu vermeiden.

546 Tote an einem Tag in der Lombardei
In der Lombardei, der von der Coronavirus-Epidemie am stärksten betroffenen italienischen Region, ist die Zahl der Todesopfer am Samstag um 546 Personen gestiegen. Damit kletterte die Zahl der dortigen Todesopfer seit Beginn der Epidemie am 20. Februar auf 3095. Noch nie war die Zahl der Toten bisher an einem Tag in der norditalienischen Region so stark gewachsen. Die Zahl der Infizierten stieg auf 25.515 Personen.

Wie es aus einem Krankenhaus in Brescia hieß, nehme auch die Zahl der jüngeren Infizierten zu. Übertroffen wurden indes die Erwartungen des Zivilschutzes, der Ärzte aufgerufen hatte, sich freiwillig für den Dienst in der Lombardei zu melden. 1500 kamen dem Aufruf bis Samstagmittag nach.

(Bild: AFP)

Schon 25.000 Infizierte auch in Spanien
In Spanien steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle ebenfalls weiter an. Fast 25.000 Infizierte meldete das dortige Gesundheitsministerium am Samstag - 5000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten kletterte um ein Drittel auf mehr als 1300. Besonders heftig betroffen ist die Region Madrid. Das Madrider Verkehrsministerium kündigte an, ab sofort auch Linienbusse zum Transport der Kranken einzusetzen. Auch im ebenfalls schwer mitgenommenen Iran stieg die Bilanz auf 1556 Tote an. Aus Finnland oder Litauen wurden die ersten Toten im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet.

Lage in Großbritannien spitzt sich zu
Auch in Großbritannien spitzt sich die Lage zu. Mediziner befürchten, dass die Situation noch verheerender als in Italien werden könnte. Das Coronavirus ist in allen Landesteilen des Vereinigten Königreichs aufgetaucht. Dass immer mehr Infizierte in die Kliniken geliefert werden, macht viele Experten nervös. Denn der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service), der vor allem aus Steuermitteln finanziert wird, ist seit vielen Jahren chronisch unterfinanziert, überlastet und marode.

Boris Johnson (Bild: AP)
Boris Johnson

So stehen in Großbritannien gerade einmal 4000 Beatmungsgeräte für Erwachsene und 900 für Kinder zur Verfügung. Premierminister Boris Johnson hat nun sogar unter anderem bei Autobauern nachgefragt, ob sie solche Apparaturen herstellen könnten. Seit Freitagabend sind Pubs, Kinos, Restaurants und Kultureinrichtungen geschlossen.

In den USA wurden nach neuen Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 16.600 Infektionsfälle gezählt. Nach New York und Kalifornien verhängte auch der Bundesstaat Illinois drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Virus.

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