Die „Krone“ stellt allen Leserinnen und Lesern aktuelle Zahlen und die neuesten Infos rund um das Coronavirus kostenlos zur Verfügung. Dieser Artikel wird laufend erweitert. Derzeit gibt es in Kärnten 110 bestätigte Corona-Fälle, in Osttirol sind es 43. Samstag wurde das erste Todesopfer vermeldet. LH Kaiser und Stellvertreterin Beate Prettner infomierten Sonntagvormittag.
Sonntagvormittag luden LH Peter Kaiser, Gesundheitsrefertin Beate Prettner und Günther Wurzer zur Pressekonferenz nach der Sitzung des Experten-Koordinationsgremiums - und vermeldeten das erste Todesopfer. Ein 65 Jahre alter Mann mit Vorerkrankung (Lungenfibrose) verstarb am Samstag. Der Mann sei bereits seit vier Tagen in stationärer Behandlung gewesen; zwei davon auf der Intensivstation.
Die hohe Zahl der Erkrankungen im Bezirk Völkermarkt erklärt LH Kaiser: „Die Infektionen lassen sich um ein Begräbnis mit 86 Besuchern am 6. März zurückführen. Die Zahl im Bezirk ist angestiegen; ein Großteil war beim Begräbnis“, erklärt Kaiser. Die Idee des Bürgermeisters von Bad Eisenkappel, Franz Josef Smrtnik, seine Gemeinde in eine „freiwillige Quarantäne“ zu bringen, lehnt Kaiser ab. Kaiser: „Es gibt keinen Fall in der Gemeinde. Das ist dementsprechend nicht vorgesehen.“
Neues Labor für Tests bestätigt
In Kärnten befinden sich fünf Personen auf der Intensivstation, zehn sind in stationärer Behandlung. Seit gestern gibt es zusätzlich zu vier mobilen Testungen auch zwei Test-Stationen (in Klagenfurt und Spittal). „Pro Tag können 200 Test gemacht werden“, bestätigt Prettner. Bei der häuslichen Pflege springen übrigens ab sofort auch niedergelassene Ärzte ein. 80 Prozent haben milde Symptome und werden zu Hause versorgt. „Deswegen wurde mit der Gesundheitskasse und der Ärztekammer eine Visite eingerichtet“, erklärt Wurzer.
Das Institut für Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin und Umwelt des Landes Kärnten erhielt am Wochenende das „Go“ vom Bund. „Ab sofort dürfen auch hier Corona-Testauswertungen stattfinden“, freut sich Prettner über die Bestätigung. Kritik kommt indes von der FP: „Ich habe schon mehrmals darauf hingewiesen, dass Kärnten die Anzahl der Corona-Austestungen massiv erhöhen muss. Die aktuelle Österreich-Statistik bestätigt, dass Kärnten gerade mal 7 Prozent der bundesweiten Auswertungen vorgenommen hat. Dies trotz der exponierten Nähe zum Krisenherd Italien“, kritisiert der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann. Darmann bezeichnet es als Armutszeichen für die Gesundheitsbürokratie, dass es in den vergangenen Wochen nicht gelungen ist, die Kärntner Laborkapazitäten zur Auswertung von Tests signifikant zu erhöhen. So wurde etwa das ILV bereits vor Wochen mit den nötigen Geräten ausgestattet, dürfe aber noch keine Coronavirus-Tests auswerten.
Kärnten knackt 100er-Marke
Alleine am Samstag wurden in Kärnten 201 Corona-Tests durchgeführt. Sonntagvormittag wurde die 100-Marke überschritten: 105 Infizierte gibt es aktuell in Kärnten, 39 in Osttirol. Österreichweit sind aktuell 3173 Erkrankungen bekannt. 105 Personen sind österreichweit in Spitälern, 15 auf der Intensivstation.
Die aktuellen Zahlen aus den Bezirken:
Völkermarkt: 24
Klagenfurt: 20
Klagenfurt Land: 10
Villach: 11
Villach Land: 12
Spittal: 11
Hermagor: 2
Wolfsberg: 9
Feldkirchen: 1
St. Veit: 3
Appell an Kärntner
Zwar greifen erste Maßnahmen, viele Kärntner seien sich aber noch immer nicht der Schwere der Situation bewusst. „Ich warne ganz offen jene, die meinen, immer noch Corona-Partys zu machen!“ Die Strafen liegen zwischen 2400 bis 3600 Euro. Kaiser: „Ich glaube man kann sich das Geld sparen und sich an die Vorgaben halten!“ Gleichzeitig appelliert der Landeshauptmann weiter an alle Kärntner: „Bleiben Sie zu Hause! Sie Schützen sich, Familie und Andere!“ Auch Krisenkoordinator Wurzer gibt zu bedenken: „Machen Sie im Bekannten- und Familienkreis aufmerksam, dass sie Leben retten können, wenn sie Abstand halten!“
Gleichzeitig geht großer Dank von der Landesregierung an all jene „Systemerhalter“ und Helfer, die zeigen, dass sie für andere da sind.
Ärztzekammer warnt vor Schnelltests
„Die sichere Diagnose ist nur durch einen direkten Erregernachweis (Polymerase-Kettenreaktion, PCR) aus Schleimhautabstrichen respiratorischen Sekreten erzielbar“, warnt die heimische Medizinervertretung. Kommerzielle Schnelltest seien ungeeignet und würden nur die Ansteckungsgefahr steigern. Auch niedergelassene Ärzte wurden gewarnt, ihren Patienten solche Tests nicht anzuraten.
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