Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung des Coronavirus haben in der Bundeshauptstadt den Energiebedarf massiv gesenkt. Wie die Wien Energie am Sonntag bekannt gab, brauche Wien derzeit untertags bis zu 20 Prozent weniger Energie, auf 24-Stunden-Basis liege der Bedarf rund zehn bis 15 Prozent niedriger. An der Stromverbrauchskurve lässt sich auch der veränderte Tagesablauf ablesen.
„Wien steht später auf! Normalerweise verzeichnen wir zwischen 5 Uhr Früh und 11 Uhr vormittags einen sehr steilen Anstieg des Strombedarfs, da fährt die Stadt hoch. Seit Mittwoch ist diese Kurve deutlich flacher“, erklärte Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl.
32.000 Megawattstunden (MWh) wären ein Normalwert bei den Frühlingstemperaturen letzte Woche gewesen, seit Dienstag verzeichnet man aber Werte deutlich unter 28.000 MWh. Die Differenz entspricht dem Jahresverbrauch von 1600 Haushalten. Zurückzuführen sei diese Veränderung auf den reduzierten bzw. eingestellten Betrieb von Schulen, Geschäfte, Büros, Hotels und insbesondere der Gastronomie. Diese hat üblicherweise einen hohen Stromverbrauch durch Küchengroßgeräte, Lüftung und Kühlung.
Untypisch deutliche Mittagsspitze
Nun zeige sich stattdessen eine untypisch deutliche Mittagsspitze. „Zwischen 12 und 13 Uhr sehen wir eine deutliche Bedarfsspitze, die sich so üblicherweise nicht zeigt. Wir gehen davon aus, dass Zuhause deutlich mehr gekocht wird bzw. diese Spitze sonst von anderen Verbrauchern überdeckt wird“, so Strebl.
Im Gegensatz zum Gesamtverbrauch der Stadt steigt der Energieverbrauch im einzelnen Haushalt. Durch Home Office, Unterhaltungselektronik und Küche kann sich der Stromverbrauch zuhause um bis zu einem Drittel pro Tag erhöhen.
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