Weitere Todesfälle

Über 3200 Infizierte – aber Zuwachsrate im Sinken

Österreich
22.03.2020 16:39

Der Verlauf der ersten Woche mit „Ausgangsbeschränkung“ hat in Österreich offenbar zunächst zum Ende der rasanten Zuwachsraten geführt: Am Sonntag stieg die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages von 2814 auf 3244 (Stand: 15 Uhr). Mit rund 15 Prozent plus ist das der bisher geringste tägliche prozentuelle Zuwachs. Mittlerweile sind insgesamt 23 Todesfälle zu beklagen.

Dieser Anstieg auf Basis der Zahlen des Gesundheitsministeriums bedeutet für die 15-Uhr-Zahlen zum zweiten Mal infolge die niedrigste prozentuelle Rate innerhalb von 24 Stunden seit Ausbruch, der Durchschnitt der vergangenen sieben Tage ist mit 20,9 Prozent ebenfalls eher gering. Dasselbe gilt auch für die Sonntag früh (Stand 8 Uhr) bekannt gegebenen Zahlen. Im 24-Stunden-Vergleich mit Samstag (2664 Personen) betrug hier die Steigerung 13,6 Prozent. Über 21.000 Personen wurden bisher in Österreich getestet. Es gibt mittlerweile 23 Todesfälle von Menschen, die mit dem Virus infiziert waren.

Symbolbild (Bild: APA/GUENTER R. ARTINGER (Symbolbild))
Symbolbild

Für die österreichischen Intensivmediziner gibt es inzwischen eine erste antivirale Behandlungsleitlinie bei Covid-19-Patienten. Eine antivirale medikamentöse Therapie ist aber erst mit einem schweren Erkrankungsverlauf bei Patienten angebracht, geht aus den Leitlinien hervor.

Polizei beendet Corona-Partys
Weiterhin kommt es zu zahlreichen Anzeigen wegen Verstößen gegen die auferlegten Eindämmungsmaßnahmen: So stoppte am Samstagabend die Polizei etwa eine „Corona-Party“ in Heiligenkreuz am Waasen (Steiermark). Wie die „Krone“ in Erfahrung bringen konnte, war einer der Beteiligten der FPÖ-Landtagsabgeordnete Gerhard Hirschmann. In Wien wurden zudem zwei Personen festgenommen, sie hatten u. a. Polizisten bzw. Passanten angespuckt.

(Bild: stock.adobe.com, Symbolbild)

Neben diesen Einzelfällen gibt ein größerer Teil der Bevölkerung aber Anlass zur Freude: Mit den Worten „Ich bin begeistert“ reagierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag auf das Engagement der Österreicher seit dem Ausbruch der Coronakrise vor rund einem Monat. Der Zusammenhalt, den er sich zu Beginn der Krise gewünscht habe, sei eingetreten.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich „begeistert“, dass so viele Menschen in Österreich während der Corona-Krise zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich „begeistert“, dass so viele Menschen in Österreich während der Corona-Krise zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen.

Infektionskurve flacht erstmals leicht ab
Ebenfalls am Sonntag bestätigte ein Forschungsinstitut, dass sich die Kurve der Neuansteckungen beginnt abzuflachen. Die von der Regierung verhängten Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Verbreitung würden - mit entsprechender Zeitverzögerung - Wirkung zeigen. Ein weiteres striktes Befolgen aller Eindämmungsmaßnahmen ist natürlich weiterhin notwendig, um diese ersten positiven Entwicklungen weiter voranzutreiben!

(Bild: APA/HERBERT P. OCZERET, CSH Vienna, krone.at-Grafik)

Ärztekammer warnt: Schnelltests ungeeignet
Die Wiener Ärztekammer warnte außerdem ausdrücklich vor kommerziellen Schnelltests, die Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachweisen sollen. Denn diese Tests sind für die akute Diagnostik von Covid-19 vollkommen ungeeignet.

Lage in Italien und Spanien besonders dramatisch
Weltweit haben sich nach Angaben von US-Experten schon mehr als 300.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Fast 13.000 Menschen seien an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Besonders dramatisch stellt sich die Lage derzeit in Spanien dar, wo rund 400 Menschen binnen eines Tages dem Virus zum Opfer fielen. Und Italien bleibt weiterhin das Epizentrum der Coronavirus-Krise. Es gibt mehr als 4800 Tote und 42.000 Infizierte.

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