In Gemeinde bleiben
Italien weitet Ausgangssperre noch stärker aus
Italien hat seine Ausgangssperre am Sonntag noch weiter verschärft, nachdem die Regierung in Rom nicht lebenswichtige produktive Aktivitäten untersagt hatte. Die Bürger dürfen weder mit privaten noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Gemeinde verlassen, in der sie sich befinden. In der Lombardei steigt die Zahl der Corona-Patienten immer stärker an.
Lediglich aus beruflichen oder dringenden gesundheitlichen Gründen darf man die Gemeinde verlassen, in der man sich aufhalte, heißt es in einer Verordnung des Innenministeriums. Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella hoffte unterdessen, dass Italiens Erfahrung im Umgang mit der Pandemie zumindest anderen Ländern während der Krise helfen könne.
Regierung will Abwanderung in den Süden verhindern
Damit will die Regierung vermeiden, dass viele Arbeitnehmer in Norditalien, deren Betriebe infolge des Produktionsstopps schließen müssen, nach Süden ziehen, was zur Ausbreitung der Epidemie beitragen könnte.
Am Samstag so viele Verstöße wie noch nie
1,85 Millionen Italiener sind seit der Einführung der Kontrollen zur Einhaltung der Ausgangssperre am 11. März kontrolliert worden. 82.041 Personen wurden dabei angezeigt, teilte das Innenministerium in Rom mit. Alleine am Samstag wurden 208.053 Personen kontrolliert, davon wurden 11.068 angezeigt.
Situation in der Lombardei weiterhin dramatisch
Die Lombardei beklagt derzeit einen noch stärkeren Anstieg bei den SARS-CoV-2-Infizierten und Covid-19-Todesopfern. „Die Zahlen sind weiterhin sehr negativ“, sagte der lombardische Präsident Attilio Fontana im italienischen Fernsehen. Eine Trendwende sei bei der Epidemie noch nicht in Sicht.
Zumindest eine gute Nachricht für die Krisenregion: Eine Ärztedelegation aus Kuba traf am Sonntag in der Lombardei ein, um den Italienern bei der Behandlung von Covid-19-Patienten zu helfen und die heillos überforderten Krankenhäuser etwas zu entlasten.
Fontana bekräftigte seine Aufforderung an die Bürger, die Heimisolierung streng einzuhalten. „Wir sind am Ende unserer Kräfte. Wir müssen dafür sorgen, dass der Zuwachs bei der Zahl der Ansteckungen bremst“, sagte Fontana.
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